Soziale Gerechtigkeit einfach erklärt
Was ist soziale Gerechtigkeit?
Soziale Gerechtigkeit steht für eine generelle Gerechtigkeit für alle Menschen. Diese ist unabhängig von Hautfarbe, finanzieller Situation, Familienstand oder Bildung.
Das Ziel sozialer Gerechtigkeit ist eine faire Verteilung von Geld, Arbeits- und Bildungschancen, Rechten und Mitbestimmungsmöglichkeiten in der Gesellschaft.
Prinzipien der sozialen Gerechtigkeit
Die Umsetzung von sozialer Gerechtigkeit beruht auf mehreren Prinzipien, die helfen, eine gerechtere Gesellschaft zu schaffen. Zu den wichtigsten gehören Gleichheit, Freiheit, Solidarität und Teilhabe.
- Gleichheit bedeutet nicht, dass alle Menschen gleich sein sollten, sondern, dass alle Menschen die gleichen Rechte und Möglichkeiten haben.
- Freiheit bedeutet, dass Menschen ihre eigenen Entscheidungen treffen und ihre Zukunft selbst gestalten.
- Solidarität ist wichtig für den Zusammenhalt einer Gesellschaft, besonders, wenn es um Menschen geht, die Hilfe brauchen.
- Teilhabe bedeutet, dass alle Menschen am gesellschaftlichen Leben teilnehmen und bei politischen Entscheidungen mitbestimmen können.
Soziale Gerechtigkeit: 4 Dimensionen
Anerkennungsgerechtigkeit
Anerkennungsgerechtigkeit bedeutet, dass alle Menschen das Recht haben, sich für die Gesellschaft zu engagieren, z.B. in Vereinen, Parteien oder Initiativen. Dabei ist es jedem freigestellt, ob er oder sie sich beteiligen möchte, oder nicht: Die Menschen bestimmen selbst über ihre Freizeit.
Verteilungsgerechtigkeit
Unter Verteilungsgerechtigkeit versteht man die faire Verteilung wichtiger Ressourcen. Dazu gehören Geld, Güter, Aufmerksamkeit und Zeit.
Befähigungsgerechtigkeit
Die Befähigungsgerechtigkeit ist besonders wichtig für Kinder und Jugendliche. Menschen werden dabei befähigt, ihr Potenzial zu erkennen und zu leben. Dazu gehört ein faires Bildungssystem und eine Gesundheitsversorgung für alle, damit Menschen nicht wegen Krankheiten oder anderen Beeinträchtigungen an einem Leben, das sie führen möchten, gehindert werden.
Verwirklichungsgerechtigkeit
Verwirklichungsgerechtigkeit heißt, sich selbst Ziele zu setzen, die man auch verfolgen und erreichen kann. Voraussatzung dafür ist, dass alle Menschen sie frei bewegen dürfen und vor Gewalt geschützt sind. Auch gesellschaftliche Verwirklichung ist ein Teil davon, zum Beispiel wenn man einer Partei beitreten möchte.
Es gibt neben diesen 4 Dimensionen eine weitere Art der Unterteilung:
Bedarfs-Gerechtigkeit
Die Frage, um die es hier geht, lautet: Wer braucht wie viel und warum. Und: Ist das fair oder nicht. Ein Beispiel: Nur Erwachsene mit Kindern erhalten Kindergeld. Die Bedarfsgerechtigkeit gleicht also die Ausgaben aus, die Eltern für ihre Kinder aufbringen müssen.
Leistungs-Gerechtigkeit
Leistungsgerechtigkeit bedeutet, dass diejenigen, die besonders wertvolle Beiträge zur Gesellschaft beitragen, entsprechend entlohnt werden. So sollen Personen in dem Maße vom Wohlstand profitieren, in dem sie dazu beigetragen haben.
Generationen-Gerechtigkeit
Ziel der Generationengerechtigkeit ist, dass jede Generation gleichermaßen an den gesellschaftlichen Ressourcen teilhaben kann, unabhängig davon, welcher Generation eine Person angehört.
Chancen-Gerechtigkeit
Geschlecht, Hauptfarbe, Bildungsabschluss, Größe, Gewicht, Religion, Vermögen oder ob eine Behinderung vorliegt: Eine sozial gerechte Gesellschaft kümmert sich darum, dass alle Menschen dieselben Chancen erhalten.
Soziale Gerechtigkeit: Beispiele
Bildung: Jedes Kind soll die gleichen Chancen auf eine gute Bildung, egal wie reich oder arm die Eltern sind. Außerdem müssen Schulen gut ausgestattet und für alle zugänglich sein.
Arbeit: Jeder Mensch sollte für seine Arbeit fair bezahlt werden. Es spielt keine Rolle, ob jemand Pflegekraft, Kratfahrer:in, Ärztin oder Fabrikarbeiter:in ist. Geschlecht, Wohnort oder Herkunft dürfen kein Grund sein für eine schlechtere Bezahlung.
Arbeitslosigkeit: Auch wer keinen Job findet oder ausüben kann, sollte in einer fairen Welt in Würde leben können. Ein System der sozialen Sicherheit kann dies abfangen
Inklusion: Eine Behinderung kann jeden betreffen, egal ob bei der Geburt oder später im Leben. In einer fairen Gesellschaft sollten daraus keine Nachteile entstehen. Barrierefreiheit zu schaffen und finanzielle Hilfe zu leisten schaffen einen Ausgleich.
Steuersystem: Steuern helfen, soziale Gerechtigkeit zu schaffen. Damit alle Arbeitenden gerecht besteuert werden, braucht es ein System, das die Last gerecht verteilt: Diejenigen, die viel verdienen bezahlen mehr als die, die weniger verdienen. Steuerbetrug wird bestraft.

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