Familienstärkung in Juliaca
Anhand der im südlich gelegenen Juliaca lebenden Quechua lässt sich exemplarisch aufzeigen, in welcher Weise Corona das Leben der indigenen Völkerbeeinflusst: Der dort von SOS-Sozialarbeiter:innen betreute Stamm spricht Quechua, nicht Spanisch. Folgerichtig erreichen die über die Medien verbreiteten Corona-Informationen in spanischer Sprache diese Menschen nicht.
Corona-Aufklärung in Quechua
Die SOS-Kinderdörfer stellten deshalb ihr Programm blitzschnell auf die Bedürfnisse der Bevölkerung um: Unsere Kolleg:innen vor Ort hielten Infoveranstaltungen ab und verteilten Flugblätter, beides in Quechua, um die Menschen über das Corona-Virus zu informieren und sie auf die Bedeutung von Händewaschen, Maskentragen und sozialer Distanz hinzuweisen. Im Fall von Corona stellte sich einmal mehr die große Bedeutung der indigenen Sprachen heraus.
Kulturelle Identität bewahren
Für die Arbeit der SOS-Kinderdörfer in Peru bildet der Einsatz der einheimischen Sprachen seit jeher die Grundlage der Zusammenarbeit mit den Indigenen. Denn in ihrer Muttersprache können sich Menschen stets am besten ausdrücken. Mehr noch: Unsere Mitarbeiter:innen sprechen nicht nur die Sprache der Indigenen, sie nehmen auch deren Rituale und Mythen in ihre Arbeitsmethoden auf. So finden wir viel schneller Zugang zu den Menschen, darüber hinaus stärken wir ihre kulturelle Identität, die jahrhundertelang geringgeschätzt wurde. Das kulturelle Erbe der einzelnen Ethnien wird auch lebendig gehalten, indem unsere Mitarbeiter:innen die Lebensweisen fördern, die seit Generationen zur Geschichte des jeweiligen Stamms gehören. Dazu gehören die Zucht bestimmter Nutztiere und der Anbau alter Getreidesorten, aber auch handwerkliche Fertigkeiten wie etwa das Weben von Stoffen, für die Peru in aller Welt bekannt ist.