Anna hat es geschafft!

Anna, ein ehemaliges SOS-Kind aus dem Kinderdorf Umtata, hat gerade ihr Elektrotechnik-Studium abgeschlossen - jetzt schmiedet sie eifrig Pläne für ihre Zukunft.

"Unsere Mutter verließ uns, als ich zehn war", sagt Anna und blickt auf ihre feinen Hände. "Mein Vater hat auf uns aufgepasst, aber er war sehr krank. Er starb, als ich 14 war."
Annas ältere Geschwister konnten nicht für Anna und ihre jüngeren Geschwister sorgen. So kamen sie ins SOS-Kinderdorf Umtata. "Als ich das Dorf sah, wusste ich, jetzt muss ich mir keine Sorgen mehr machen. Für uns ist gesorgt", lächelt sie.  "Elisabeth wurde unsere Ma. Sie ist eine wundervolle Mutter und ich konnte immer zu ihr gehen, wenn ich ein Problem hatte."


SOS-Jugendliche aus Umtata
Mit 14 war Anna eines der ältesten Kinder im Dorf und wusste schon sehr genau, was sie wollte: "Manchmal musste ich morgens staubsaugen, ich hasste das!", lacht sie. Jedes Kind übernahm im Haushalt Pflichten und Anna fand bald heraus, was sie beisteuern konnte: "Ich liebe kochen, ich bin ein richtiger Spaghetti-Star! Ich kochte sie für die ganze Familie, mal mit Fleischsoße, mal mit Gemüse, es war jedes Mal ziemlich lecker", erzählt sie stolz.

Anna liebt Mathe, Netzball und Gospels

Zu ihrer Lehrerin Nodada entwickelte Anna rasch ein sehr gutes Verhältnis. Sie ging nun auf die St. Patricks School, die einen sehr guten Ruf hat und talentierte Kinder wie Anna besonders fördert. Nodada wusste, was mit Annas Familie geschehen war, und war erstaunt, welche Fortschritte sie machte. So konnte Anna bald in die Khnysia High School wechseln und entdeckte dort ihre Vorliebe für Zahlen. "Mathematik fand ich einfach spannend", meint Anna. "Zuerst wollte ich Pharmazie studieren, aber die Welt der Zahlen hat mich von Anfang an fasziniert." Auch ihre beste Freundin, Gcolopela, war eine gute Schülerin. "Wir waren unzertrennlich, machten zusammen Hausaufgaben und nach der Schule spielten wir Netzball."

Dann kam Annas sechzehnter Geburtstag und sie zog um ins SOS-Jugendhaus. "Judy, unsere Leiterin, war toll! Ich habe von ihr gelernt, wie ich für mich selbst sorgen kann und vieles mehr. Ich werde nicht mehr so schnell wütend, ich kann mich besser in andere hineinversetzen und so weiter."

Im Jugendhaus teilte sie ihr Zimmer mit Nkozola und Nompumelane. "Zuerst haben wir uns oft gestritten. Aber die beiden hatten tolle Gospel-CDs und sangen dauernd diese wunderschönen Lieder! Schließlich lernte ich die Lieder und so freundeten wir uns an. Heute singe ich wahnsinnig gerne."

Dass sie Freunde findet und ihre Schwächen und Vorlieben kennt, half ihr auch bei ihrer nächsten Lebens-Etappe: Sie ging ans College, um Elektrotechnik zu studieren. "Mein Lieblingsfach war digitale Elektronik”, erklärt sie. Inzwischen hat Anna ihr Studium abgeschlossen und sucht nach einer Stelle. "Einen guten Job zu finden, ist nicht so einfach, aber das schaffe ich, da mache ich mir keine Sorgen! Derzeit mache ich ein Praktikum, um Berufserfahrung zu sammeln."

Heute ist Anna 23 und sehr zufrieden mit ihrem Leben. Sie sieht glücklich aus, als sie sagt: "Wenn ich 40 bin, hätte ich gerne das ganze Programm: einen netten Mann, ein Haus und…",  sie lacht, "… zwei süße Kinder!"

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