Nach extremer Dürre spitzt sich die Hungerkrise in Äthiopien immer weiter zu: Sechs Millionen Kinder hungern. Die SOS-Kinderdörfer in Äthiopien leisten Nothilfe für Familien.
Das Ausbleiben von zwei Regenperioden in Äthiopien hat zu einer extremen Dürre geführt. Die Folge: Ernten fielen aus und über zehn Millionen Menschen brauchen dringend Nahrung. Besonders die Kinder sind in Gefahr: Mindestens sechs Millionen haben keinen sicheren Zugang zu sauberem Trinkwasser und Lebensmitteln. Schon jetzt leiden mindestens 1,7 Millionen Kinder sowie schwangere und stillende Frauen an Unterernährung. Etwa eine halbe Million Kinder ist so stark unterernährt, dass sie behandelt werden müssen, weitere zwei Millionen können nicht am Schulunterricht teilnehmen, weil sie vom Hunger zu geschwächt sind.
Neben Nahrung und sauberem Trinkwasser mangelt es in Äthiopien auch an medizinischer Versorgung – 3,6 Millionen Menschen benötigen dringend ärztliche Versorgung, Medizin oder Impfungen – sowie an Bildungsmöglichkeiten, sicheren Wohnräumen und sanitären Anlagen.
Langfristige Hilfe für Kinder und Familien
Um Kindern und Familien in Äthiopien zu helfen, starten die SOS-Kinderdörfer ein langfristig angelegtes Nothilfeprogramm. "Wir leiten Hilfsmaßnahmen ein, mit denen wir die Menschen auch in Zukunft vor Hunger und anderen Katastrophen bewahren", berichtet Sahlemariam Abebe, der Nationale Leiter der SOS-Kinderdörfer in Äthiopien. Dabei liegt der Fokus auf der Bereitstellung von Nahrung, Trinkwasser und sanitären Anlagen.
Um den Menschen langfristig helfen zu können, setzen die SOS-Hilfsprojekte in den Gemeinden an, die sich in der Nähe der bestehenden SOS-Kinderdörfer im Land befinden. Schwerpunkt der SOS-Nothilfe ist die Region von Hararghe im Osten Äthiopiens, wo es in der Stadt Harar ein SOS-Kinderdorf, eine Hermann-Gmeiner-Schule, einen SOS-Kindergarten sowie Familienstärkungsprogramme gibt.
Die Nothilfe und Familienstärkung der SOS-Kinderdörfer unterstützt vor allem hungernde Kinder und Familien. So hilft SOS:
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Nahrung für mindestens 4.000 Kinder und Frauen
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Medizinische Versorgung für unterernährte Kinder sowie Schwangere und Stillende
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Bettzeug und Koch-Utensilien für mindestens 2.500 Menschen
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Bereitstellung von Trinkwasser sowie sanitären Anlagen
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Technische Unterstützung, Hilfe zur Selbsthilfe und ein Krisenbewältigungsprogramm für Familien für mindestens 2.500 Menschen
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Nothilfe-Kindertagesstätten, in denen unbegleitete Kinder Schutz und Betreuung finden