06. September 2022 | NEWS

Pakistan: Die Hälfte der Flutopfer sind Kinder

Die SOS-Kinderdörfer in Pakistan rechnen mit lang anhaltenden Folgen der Flutkatastrophe

Die Lage der Menschen in den Flutgebieten Pakistans bleibt dramatisch. „Überall ist Wasser, ein Drittel des Landes ist überflutet“, sagt Saba Faisa, Nationale Direktorin der SOS-Kinderdörfer in Pakistan. „33 Millionen Menschen sind betroffen - und etwa die Hälfte davon sind Kinder.“

Die verheerenden Überschwemmungen in Pakistan haben nach Angaben der Behörden bereits fast 1300 Tote gefordert, darunter etwa 400 Kinder. Unzählige Menschen mussten vor den Wassermassen flüchten oder wurden evakuiert. Sie sind nun in Zeltcamps und Notunterkünften untergebracht. Kinder, die im Chaos von ihren Familien getrennt werden, seien in Gefahr Opfer von Missbrauch und Kinderhandel zu werden, sagt Faisa. Kinder seien zudem besonders durch Krankheiten gefährdet, die durch verunreinigtes Wasser übertragen werden, wie Durchfall oder Cholera. Auch Malaria drohe sich in den Überschwemmungsgebieten auszubreiten.

"Wie sich die Lage entwickelt, lässt sich kaum abschätzen, das hängt von den kommenden Regenfällen ab", sagt die nationale Direktorin der SOS-Kinderdörfer in Pakistan. In jedem Fall rechnet sie damit, dass die Folgen der Flutkatastrophe lange fortwirken. Es werde sechs Monate bis über ein Jahr dauern, bis sich die Menschen von der Katastrophe erholen. Über 700.000 Häuser seien zerstört und die Ernten in den überfluteten Regionen vernichtet. "Selbst die Flut von 2010 hat nicht so viel Verwüstung angerichtet."

SOS-Kinderdörfer leisten Nothilfe

Die SOS-Kinderdörfer in Pakistan bereiten ein Nothilfe-Programm vor, um Kindern und Familien in den am stärksten betroffenen Gebieten beizustehen. Im ersten Schritt werden die Menschen durch lebensrettende Soforthilfe unterstützt: mit Lebensmitteln, Trinkwasser, Medikamenten, Hygieneartikeln, Decken und Zelten. Der Fokus der Hilfsmaßnahmen liegt auf Familien mit kleinen Kindern, alten Menschen und Menschen mit Behinderungen. Die SOS-Kinderdörfer in Pakistan mit ihren 16 Standorten im Land stehen bereit, unbegleitete Kinder aufzunehmen.

Mittel- und langfristig werden die SOS-Kinderdörfer Familien und Gemeinden unterstützen, um ihnen nach der Flut einen Neuanfang zu ermöglichen und sie gegen Naturkatastrophen und die Folgen des Klimawandels zu wappnen. Pakistan gilt als eines der Länder, die weltweit am stärksten von der Klimakrise und sich häufenden Katastrophen betroffen sind.

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