30. Oktober 2022 | NEWS

Pakistan: Fast vier Millionen Kinder von medizinischer Versorgung abgeschnitten

Je weiter die Überschwemmungen in Pakistan zurückgehen, desto sichtbarer werden die Folgen der Flutkatastrophe

Fast vier Millionen Kinder sind derzeit von der medizinischen Versorgung abgeschnitten, für mehr als 650.000 schwangere Frauen ist es schwierig bis unmöglich, angemessen betreut zu werden.

"Es ist schwer vorstellbar, wie viele Familien mit Hunger, Leid und Unsicherheit konfrontiert sind. Der Anblick all dieser Familien und der Kinder, die zum Teil tagelang nichts gegessen haben, bleibt einfach im Gedächtnis haften", sagt Saba Faisal, Leiterin der SOS-Kinderdörfer in Pakistan. Die Flutkatastrophe steht nach Ansicht von Expert:innen im Zusammenhang mit dem Klimawandel.

Millionen Menschen ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser

Nach Berichten der Katastrophenschutzbehörde wurden mehr als zwei Millionen Häuser beschädigt oder zerstört und etwa acht Millionen Menschen vertrieben. Landesweit sind von Mitte Juni bis Mitte Oktober mehr als 1.700 Todesopfer und mehr als 12.800 Verletzte dokumentiert worden. 

Je mehr das Wasser verschwindet, desto sichtbarer werden die Folgen der Flutkatastrophe. Foto: Usman Masud

Rund 5,5 Millionen Menschen im Land haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Darüber hinaus benötigen den Angaben zufolge von Dezember 2022 bis März 2023 schätzungsweise 14,6 Millionen Menschen Nahrungsmittelsoforthilfe.

Hinzukomme, dass zahlreiche medizinische Einrichtungen entweder beschädigt oder zerstört wurden, sodass fast vier Millionen Kinder von der medizinischen Versorgung abgeschnitten sind. Für mehr als 650.000 schwangere Frauen ist es schwierig bis unmöglich, angemessen betreut zu werden.

Zahl der durch verunreinigtes Wasser übertragbaren Krankheiten steigt

Besorgniserregend ist auch die steigende Zahl der durch verunreinigtes Wasser und Erreger übertragbaren Krankheiten, insbesondere in den Regionen Sindh und Belutschistan, wo das Wasser noch immer nicht abgeflossen ist. Etwa zehn Millionen Kinder waren zu Monatsbeginn auf lebensrettende Soforthilfe angewiesen.

"Die SOS-Kinderdörfer in Pakistan haben mit der Nothilfe begonnen. Wir unterstützen gemeinsam mit unseren Partnern Kinder und Familien mit Unterkünften, medizinischer Versorgung, Nahrungsmitteln und Hygieneartikeln. Mit der Hilfe von Spendengeldern können wir noch mehr Familien erreichen, die durch die Überschwemmungen ihre Heimat verloren haben und sie dabei begleiten, diese Klimakatastrophe zu überwinden", sagt Saba Faisal.

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