Für SOS-Mutter Teresa Tuble und Dorfleiter Luis Sera war es ein bewegender Moment: Stolz nahmen sie während einer feierlichen Zeremonie die Auszeichnung entgegen, die das philippinische Wohlfahrtsamt dem SOS-Kinderdorf Davao verlieh. Die Behörde kürte das Dorf zum besten Hilfsprojekt seiner Region.
Die Landesstelle Davao des Amtes für soziale Wohlfahrt und Entwicklung bewertete sämtliche Hilfsorganisationen, die in der Region Davao auf der Insel Mindanao im Südosten der Philippinen aktiv sind. Dabei überzeugte das pädagogische Kinderbetreuungskonzept der SOS-Kinderdörfer.
Im SOS-Kinderdorf in Davao wohnen 14 Familien mit insgesamt 181 Kindern. Das Dorf ist die größte SOS-Einrichtung auf den Philippinen. Am selben Standort gibt es auch eine SOS-Hermann-Gmeiner-Schule. Dort besuchen bis zu 900 Kinder den Unterricht. Eine weitere Zusatzeinrichtung ist das SOS-Sozialzentrum, das die Bevölkerung in der Nachbarschaft des Kinderdorfs unterstützt. Das SOS-Sozialzentrum beherbergt eine Kindertagesstätte sowie eine kleine medizinische Station. Um bedürftigen Familien eine Perspektive zu geben, bietet das Zentrum außerdem berufliche Fortbildungskurse an.
"Ein Traum hat sich erfüllt"
Die ersten SOS-Familien zogen im Kinderdorf Davao 1982 ein. Evangeline Orosco ist eines der Kinder, die dort groß geworden sind. Heute ist Evangeline eine erwachsene Frau und Ärztin. Damit ist für sie ein Traum in Erfüllung gegangen. Denn damals, als sie im Alter von elf Jahren ins Kinderdorf kam, sah alles anders aus, "da konnte ich mir nicht im Ansatz vorstellen, dass ich einmal ein Medizinstudium absolvieren und Ärztin werden sollte", erinnert sie sich.
Übrigens: Im vergangenen Jahr haben die SOS-Kinderdörfer auf den Philippinen ihr 40-jähriges Bestehen gefeiert. Anlässlich dieses Jubiläums zeichnete Staatspräsidentin Gloria Macapagal-Arroyo die SOS-Kinderdörfer für ihre Arbeit auf nationaler Ebene aus.