Die Wirtschaftskrise in Sri Lanka hat jetzt schon gravierende Auswirkungen auf die Bildung von Kindern und Jugendlichen und könnte ihre Lebenswege langfristig negativ beeinflussen.
"Bereits in Folge der Corona-Pandemie waren die Schulen immer wieder geschlossen und Kinder sind ins Abseits geraten. Nun hat die Regierung im Juni einen erneuten Lockdown verkündet und einen Großteil der Bildungseinrichtungen aufgrund der Wirtschaftskrise und des Treibstoffmangels abermals landesweit schließen lassen", sagt Divakar Ratnadurai, Leiter der SOS-Kinderdörfer in Sri Lanka. Auch Universitäten hatten zeitweise die Präsenzvorlesungen aussetzen müssen. Vielfach sei auch das Online-Lernen nicht möglich gewesen, da Unterricht und Vorlesungen durch die täglichen Stromausfälle immer wieder unterbrochen wurden.
Sri Lanka: Kein Essen, keine Bildung
Zwar seien die meisten Schulen aktuell wieder geöffnet, aber man wisse nicht genau, wie lange. Auch würden viele andere Faktoren zu großen Hindernissen beim Lernen führen. Der Mangel an Papier habe zur Folge, dass keine Prüfungsunterlagen und Textbücher gedruckt werden können. Zahlreiche Familien hätten nicht genug zu essen und müssten ihre Mahlzeiten reduzieren, Eltern hätten keine Mittel mehr, um Schulmaterialien zu kaufen, auch verursache die Wirtschaftskrise großen Stress und Angst in den Familien, die sich auch auf die Kinder übertragen. Ratnadurai sagt: "Kinder, die hungrig und unterernährt sind, haben keine Kraft zum Lernen. Das Gleiche gilt für Kinder, die unter psychischem Druck stehen. Wir befürchten, dass mehr und mehr Kinder die Schule abbrechen werden, wenn sich die Situation nicht bald entscheidend ändern wird."
SOS-Kinderdörfer in Sri Lanka
Die SOS-Kinderdörfer unterstützen die Menschen in Sri Lanka vielfältig: Kinder und Familien bekommen Hilfe, um ihren Lebensunterhalt in der akuten Krise zu sichern. Kinder aus armen Familien werden mit Schulmaterialien und Bildungsangeboten versorgt. Außerdem leisten die SOS-Kinderdörfer psychologische Hilfe und unterstützen Familien dabei, langfristig wieder auf eigenen Füßen zu stehen.