17. Februar 2022 | NEWS

Doppelte Katastrophe in Südostafrika 

SOS-Kinderdörfer helfen nach verheerenden Wirbelstürmen in Madagaskar, Mosambik und Malawi

Erst Ende Januar hatte der Tropensturm "Ana" in Südostafrika gewütet. Nur zwei Wochen später folgte die nächste Katastrophe: Der Zyklon “Batsirai” verwüstete Häuser, zerstörte Brücken und überschwemmte Felder. Zehntausende mussten sich in Notunterkünfte retten, es gab Tote und Verletzte. In Malawi verloren eine Mitarbeiterin der SOS-Kinderdörfer und zwei Kinder aus den Programmen der Hilfsorganisation ihr Leben.

Am stärksten trafen "Ana" und "Batsirai" Madagaskar, Mosambik und Malawi. Dass Stürme in Südostafrika in Intensität und Häufigkeit zunehmen, und dadurch das Leben unzähliger Kinder und Familien gefährden, ist eine Folge der Klimakrise. Um diese Jahreszeit ist zwar Zyklon-Saison im südlichen Afrika – doch Stürme entfalten durch den Klimawandel noch mehr Wucht: Der globale Temperaturanstieg erhöht das Risiko für Überschwemmungen und tropische Stürme, da sich Niederschlagsmuster verändern und mehr Wasser in der Atmosphäre gespeichert wird, was zu mehr Starkregen führt. "Deshalb ist effektiver Klimaschutz besonders wichtig für die Sicherheit von Kindern und die Generationen von morgen”, sagt Boris Breyer, Pressesprecher der SOS-Kinderdörfer weltweit. “Wenn wir sofort handeln, können wir die Kinder noch vor den schlimmsten Folgen des Klimawandels schützen und sie befähigen, bereits unumkehrbaren Klima- und Umweltgefahren so gut wie möglich zu begegnen."

Nach Stürmen: Aktuelle Lage in Madagaskar, Mosambik und Malawi

Zerstörte Kinderschutzzentren in Madagaskar. Foto: Andriamiarana Vatosoa

Situation in Madagaskar   

Auf der Insel ist die Lage dramatisch: Etwa 170 Menschen starben hier nach aktuellem Stand durch die beiden Stürme. Häuser wurden zerstört, die Stromversorgung stark beschädigt und weite Teile der südöstlichen Küste überflutet. In den besonders betroffenen Regionen Menanjary und Manakara haben die SOS-Kinderdörfer gemeinsam mit anderen Organisationen einige Projekte für verlassene Kinder. Die Zentren dort sind von Sturmschäden betroffen: „Die Dächer und Fenster der Sozialzentren sind zerstört. Alle 621 Kinder wurden evakuiert und sind in Sicherheit. Die größte Herausforderung ist derzeit, Wasser und Nahrung bereitzustellen. Daran arbeiten wir mit Hochdruck. Wir planen, die Kinder für vier bis sechs Monate mit dem Nötigsten versorgen zu können. Außerdem werden die SOS-Kinderdörfer im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten den Wiederaufbau der Zentren unterstützen“, sagt Jean-François Lepetit, Leiter der SOS-Kinderdörfer in Madagaskar.   

Lage in Malawi   

Der erste Zyklon “Ana” kostete in Malawi zwei Kinder und eine Mitarbeiterin aus den Programmen der SOS-Kinderdörfer das Leben, weitere wurden verletzt und befinden sich teils im Krankenhaus. Zwei Wochen später sorgte Zyklon "Batsirai" für noch mehr Verwüstung. Landesweit sind rund 50.000 Familien durch die Stürme obdachlos geworden. Die SOS-Kinderdörfer Malawi unterstützen in der besonders hart betroffenen Region Ngabu 1.800 dieser Familien, das sind rund 9.000 Menschen. Viele von ihnen haben alles verloren: Häuser, Vieh, Ernten. Die kurzfristige Hilfe der SOS-Kinderdörfer fokussiert sich deshalb vor allem auf Lebensmittel, medizinische Versorgung, Decken, Sanitäranlagen und Schulmaterialien. “Langfristig werden wir die Familien darüber hinaus psychosozial unterstützen und beim Wiederaufbau helfen”, sagt Hope Msosa, Leiter der SOS-Kinderdörfer Malawi.   

Mosambik  nach Zyklon

Auch in Mosambik ist die Zerstörung nach Zyklon “Ana” groß: Das SOS-Kinderdorf in Tete ebenso wie die Häuser von unterstützten Familien trugen große Schäden davon. “Wir machen uns große Sorgen über die Auswirkungen dieses Sturms auf besonders verwundbare Familien und darüber, wie wir mit unseren begrenzten Mitteln die Nöte dieser Menschen stillen können”, sagt Ailton Muchave, Leiter der SOS-Kinderdörfer Mosambik. “Derzeit werden vor allem Lebensmittelpakete und Schutzmaßnahmen gebraucht für die betroffene Bevölkerung, die an ihrem Heimatort bleiben konnte. Diejenigen, die in Umsiedlungszentren Zuflucht gefunden haben, müssen wir zusätzlich unterstützen."

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