Etwa 19.000 Jungen und Mädchen werden im Südsudan als Soldaten missbraucht. Damit steigt ihre Zahl seit Ausbruch des Bürgerkriegs 2013 auf einen Rekordstand an. "Die kriegsführenden Parteien werden immer skrupelloser", sagt Louay Yassin, Pressesprecher der SOS-Kinderdörfer weltweit.
Zwar hätten zwei Rebellengruppen Anfang Februar etwa 300 Kindersoldaten in die Freiheit entlassen, nachdem sie teils für Jahre kämpfen oder als Sklaven arbeiten mussten, "aber das sei reiner Zynismus, jedes Mal würden diese Kinder durch neue ersetzt. "Es gibt eindeutige Hinweise darauf, dass die bewaffneten Gruppen immer mehr Kindersoldaten rekrutieren", sagt Yassin.
Die SOS-Kinderdörfer fordern deshalb dringlich ein sofortiges Ende des Einsatzes von Kindern in dem Konflikt, es handele bei der schändlichen Praxis um "schwerste Verbrechen an den jüngsten Mitgliedern der Gesellschaft".
Ehemalige Kindersoldaten sind schwerst traumatisiert
Die meisten der Kinder würden gekidnappt und gegen ihren Willen in den Kampf gezwungen. Wer sich weigere, werde erschossen. Bei den rekrutierten Kindern handele es sich sowohl um Jungen als auch um Mädchen. "Diese Kinder werden mit Drogen, brutaler Gewalt und leeren Versprechen gefügig gemacht. Sind sie einmal gebrochen, töten und verletzten sie auf Befehl", sagt Yassin.
"Ehemalige Kindersoldaten sind aufgrund ihrer Erlebnisse so schwer traumatisiert, dass sie ohne langfristige psychologische Behandlung niemals ein normales Leben werden führen können", sagt Yassin. Nur so hätten sie eine Chance, in ein normales Leben zurückzufinden.
Die SOS-Kinderdörfer im Südsudan setzen sich seit 1978 für die Kinder im Land ein und unterstützen ehemalige Kindersoldaten durch Resozialisierungsmaßnahmen und psychologische Hilfe.