Durch bewusste Kaufentscheidungen können Konsument*innen ein Zeichen gegen Kinderarbeit setzen. Foto: Conor Ashleigh
Die ganze Welt ist in unseren Supermärkten zu finden: Jede Banane, jedes Paket Kaffee oder Kakao verbindet uns mit weit entfernten Ländern. Unter welchen Bedingungen die Banane jedoch geerntet wurde und ob Kinder dafür arbeiten mussten, verrät sie nicht. Realität ist, dass nach Schätzungen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) weltweit 152 Millionen Kinder arbeiten, 73 Millionen davon unter ausbeuterischen Bedingungen. Fast die Hälfte der Jungen und Mädchen ist noch keine 12 Jahre alt.
Kein Käufer möchte das unterstützen, und doch steckt Kinderarbeit in vielen Waren, die hierzulande tagtäglich gekauft werden: Exotische Früchte, Nüsse, Tee, Natursteine, Computer, Schuhe, Kleidung, Gold, Reis, Tabak und vieles mehr. Nach Untersuchungen des amerikanischen Arbeitsministeriums werden weltweit in 76 Ländern 148 verschiedene Güter mit Hilfe von Kinderarbeit produziert. Allein beim Goldabbau müssen Kinder in 21 Ländern mitarbeiten, beim Kaffee sind es 17 Länder, bei der Baumwolle 15.
Im Gegensatz zu Staaten wie Frankreich, Holland oder den USA gibt es in Deutschland noch keine gesetzlichen Bestimmungen, die sicherstellen, dass Waren, die hierzulande auf den Markt kommen, ohne Kinderarbeit hergestellt werden. Verschiedene Organisationen fordern dies seit Jahren. Aus Sicht der SOS-Kinderdörfer ist es der richtige Schritt, dass Entwicklungsminister Gerd Müller und Arbeitsminister Hubertus Heil ein solches Gesetz auf den Weg bringen wollen. Nun ist die Bundesregierung am Zug, verbindliche Regeln für ein wirksames Lieferkettengesetz zu schaffen.
Die SOS-Kinderdörfer ermöglichen Kindern weltweit den Schulbesuch und die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben. Foto: Vincent Tremeau
Die SOS-Familienstärkung hilft Eltern weltweit dabei, ihr Leben aus eigenen Kräften stabil zu bestreiten, sodass Kinder nicht arbeiten müssen. Sie bekommen Mikrokredite und werden mit Knowhow unterstützt, um beispielsweise ein kleines Geschäft zu eröffnen. Kindern ermöglichen wir außerdem den Schulbesuch. All dies trägt dazu bei, die weltweite Kinderarbeit zu beenden.
Auch Sie als Verbraucher können einen wichtigen Beitrag leisten. Erfahren Sie hier, in welchen Produkten Kinderarbeit steckt und was Sie tun können, um Kinder besser zu schützen.