Eine App für die psychische Gesundheit

Vor zwei Jahren stand Moses Aiyenuro aus Nigeria am Abgrund. Nachdem er seine Prüfungen an der Uni nicht bestanden hatte, fiel er in ein tiefes Loch. Er dachte darüber nach, sich das Leben zu nehmen – doch eine Therapie konnte er sich nicht leisten. Da hatte er eine Idee.

Der 23-jährige Moses Aiyenuro aus Nigeria wuchs in einem SOS-Kinderdorf in Lagos auf. Nachdem er sein Studium in Werkstofftechnik begonnen hatte, stand er vor 2 Jahren schließlich am Abgrund: "Ich fühlte mich zunehmend gestresst, wenn ich Prüfungen nicht bestanden hatte und fühlte mich durch die Erwartungen an mich unter Druck gesetzt," erzählt er. Das ging so weit, dass er seine Wohnung nicht mehr verließ. Er konnte weder schlafen noch essen. Eine Therapie hätte ihm helfen können, aber die konnte er sich nicht leisten.

Moses begann, sich näher mit dem Thema psychische Gesundheit zu beschäftigen, las viel darüber und hatte schließlich eine Idee: Er startete eine Umfrage zu diesem Thema und wertete die Ergebnisse aus. Dabei stellte sich heraus, dass 80 Prozent der Teilnehmer:innen an dieser Umfrage mindestens einmal in ihrem Leben bereits mit psychischen Problemen zu kämpfen hatten – insbesondere Menschen im Alter zwischen 14 und 24 Jahren.

Ich las viele Statistiken und musste an all die jungen Menschen denken, die schweigend und ohne Hilfe psychischem Druck ausgesetzt sind. Also überlegte ich mir, ob man Depressionen und andere psychische Probleme nicht vielleicht mit Hilfe der Technologie angehen könnte.

Moses Aiyenuro, jugendlicher der sos-kinderdörfer in nigeria

So entstand schließlich die Idee für eine App, die Moses nun mit Hilfe von Gleichaltrigen der SOS-Kinderdorf International Youth Coalition ins Leben rufen möchte. Mit seiner App “Blueroom" sollen junge Menschen mit psychischen Problemen die Möglichkeit bekommen, sich mit Berater:innen und Psycholog:innen in Verbindung zu setzen. Geplant ist dabei eine Gratis- und eine Bezahlversion, sodass jede:r die App nutzen kann.

„Mein Wunsch ist es, die App zu entwickeln und in möglichst vielen Ländern der Welt verfügbar zu machen", sagt Moses. "Jedes Kind und jede:r Jugendliche sollte Zugang zu Unterstützung haben." 

Tag der Bildung

Die SOS-Kinderdörfer veranstalten gemeinsam mit weiteren Partnern auch in diesem Jahr am 8. Dezember wieder den "Tag der Bildung". Das Thema in diesem Jahr lautet "Digitales Lernen".

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