Neken - Endlich wieder in der Schule
In speziellen SOS-Klassen holen ehemalige Kinderarbeiter verpassten Schulstoff nach
Viele Kinder müssen in Madagaskar schwer arbeiten. Man sieht sie überall: Kinder, die provisorische Verkaufsstände betreiben, Handkarren ziehen, voll mit Zement. Jungen, die auf den Reisfeldern Wasser schöpfen, Mädchen, die die Wäsche anderer Leute zum Trocknen ausbreiten. Die SOS-Kinderdörfer wollen das nicht hinnehmen, sie sind zu einer der lautesten Stimmen im Land gegen Kinderarbeit geworden.
Fast zwei Millionen Kinder müssen in Madagaskar regelmäßig arbeiten
Die Jugendlichen müssen den Schulstoff von fünf Grundschuljahren in zehn Monaten nachholen. Nicht wenig! Neken erzählt: „Am Anfang war das schwierig. Aber ich wollte weiterkommen, also habe ich härter gearbeitet.“ Mit der Zeit ging es besser, Neken hatte gute Lehrer und ihr eigener Antrieb war groß. „Ich möchte Nonne werden und dafür brauche ich den Abschluss.“ Auch ihre Mitschüler haben Ziele. Dass es dennoch für viele schwierig ist, durchzuhalten, liegt nach Ansicht von Rektorin Hanitra vor allem an der extremen Armut: „Im Winter kommen die Schüler oft zitternd hier an!“ Weil die Lehrer nicht hinnehmen wollten, dass ihre Schüler vor Kälte nicht lernen können, haben sie damit begonnen, Winterkleidung zu sammeln. Ganz pragmatisch, Schritt für Schritt.