Von Kindern, die früh erwachsen werden mussten

Nazmija, Sadija, Jorgos und Vlad aus Nordmazedonien sind nun nicht mehr allein

Beim Wort "Kindheit" denken viele von uns an eine Zeit voller Spaß, Sorglosigkeit und Unbeschwertheit. Eine Zeit, in der das Spielen mit Freund:innen oberste Priorität hatte und der eigenen Phantasie keinerlei Grenzen gesetzt waren. Üblicherweise assoziiert man Kindheit nun mal nicht mit wichtigen Entscheidungen, Verantwortung oder gar Arbeit – doch für viele Kinder auf dieser Welt sind sie Lebensrealität. So mussten auch Nazmija, Sadija, Jorgos und Vlad früh erwachsen werden und haben dabei dennoch weder ihre Hoffnung, noch ihre Träume aufgegeben.  

Nordmazedonien: Ein Land vor Herausfordungen 

Nazmija (10), Sadija (13), Vlad (11) und Jorgos (10) leben in verschiedenen Städten und Orten Nordmazedoniens. Das südosteuropäische Land befindet sich sowohl wirtschaftlich als auch politisch in einem Transformationsprozess: Derzeit hat Nordmazedonien mit einer der schwächsten Volkswirtschaften Europas und hohen Arbeitslosenzahlen zu kämpfen. Und obwohl das Land eine Heimat für viele verschiedene Ethnien darstellt oder zu dieser geworden ist, mangelt es an gesellschaftlicher Gleichstellung. Diskriminierung, Vernachlässigung und Benachteiligung bestimmter Gruppen sind weit verbreitet.  

 

Geben Sie Kindern ein Zuhause!

Helfen Sie Kindern und Familien in Not und geben Sie ihnen eine Perspektive für die Zukunft. Unterstützen Sie die Arbeit der SOS-Kinderdörfer in Nordmazedonien - helfen Sie mit Ihrer Spende!

 

Ein Großteil der Roma lebt in Armut 

Eine der am häufigsten vertretenen Minderheiten in Nordmazedonien sind die Roma, zu denen auch die kleine Nazmija und ihre Familie zählen. Sie leben im Ort Zendeli Dzemai nahe der Hauptstadt Skopje. Nazmija ist zehn Jahre alt und in ärmsten Verhältnissen aufgewachsen: Die fünfköpfige Familie lebt ohne fließendes Wasser, auf engstem Raum, umgeben von Müll. Zu einem Ort der Ausgelassenheit ist für Nazmija die Station der SOS-Kinderdörfer weltweit geworden und so nimmt ihr Betreuer Gjorgji das Mädchen wahr:  

"Nazmija ist ein Ausnahmekind. Vielleicht liegt das an den Verhältnissen, in denen sie aufgewachsen ist und die sie dazu gezwungen haben schneller erwachsen zu werden als andere Kinder." 

Gjorgji, Sozialarbeiter bei den SOS-Kinderdörfern Nordmazedonien

In diesem Video führt Nazmija durch ihr Leben, sie zeigt, wie sie aufwächst und spricht über die Dinge, die sie bewegen:  

 

Jorgos kann weiter Kind sein  

Auch der zehnjährige Jorgos lebt in einer Roma-Siedlung in Nordmazedonien. Umgeben von Müll und geprägt von Armut, hat Jorgos den Spaß am Kind sein dennoch nicht verloren – er ist voller Energie und setzt diese vor allem beim Fußballspielen ein. Die SOS-Kinderdörfer Nordmazedonien halfen Jorgos’ Eltern eine Arbeit zu finden und sind natürlich auch für Jorgos selbst da, etwa wenn er Hilfe bei den Hausaufgaben braucht.

Gefährliche Bräuche für Mädchen

Generell bedeuten verschiedene Minderheiten in einem Land erstmal eins: Vielfalt! Sitten, Bräuche, Traditionen – davon hat allein die Roma-Community unzählige. Jedoch gefährdet einer ihrer ältesten Bräuche das Wohl minderjähriger Mädchen, die noch vor Beginn der Pubertät verheiratet werden sollen, um möglichst "rein" für ihren Mann zu sein. Um diesem Problem entgegenzuwirken, werden in Nordmazedonien bereits vielerorts Workshops organisiert, die über die physischen und psychischen Gefahren dieses Brauchs aufklären.

Einen solchen Workshop besuchte auch die 13-jährige Sadija aus der Gemeinde Shuto Orizari und lernte dabei Katerina Arsovska kennen, die als Psychologin für die SOS-Kinderdörfer Nordmazedonien arbeitet. Sie unterstützt Sadija dabei, ihre Ziele zu verwirklichen. "Wir können der Wind in ihrem Rücken sein, der ihr dabei hilft, weiterzumachen", sagt Katerina Arsovska.  

"Es macht mich glücklich, dass ich, wenn ich mich schlecht fühle, jemanden habe, der mich unterstützt und mich motiviert weiterzumachen." 

Sadija, 13 Jahre aus Nordmazedonien

Soziale Ungerechtigkeit weit verbreitet 

Aber natürlich sind nicht nur Kinder und Familien, die zur Gruppe der Roma oder anderen Minderheiten zählen, von Armut und sozialer Ungerechtigkeit betroffen. Auch den 10-jährigen Vlad aus Skopje prägte das, was er in seinem noch so jungen Alter schon erleben musste:  

"Vlad ist früh erwachsen geworden. Er ist jetzt zehn, aber irgendwie denkt er anders. Mit ihm kann ich richtig reden und Dinge mit ihm teilen", sagt seine Mutter Aleksandra, die ihre drei Kinder allein großzieht. Ihren ehemaligen Ehemann hat sie aufgrund von Alkoholmissbrauch und häuslicher Gewalt verlassen und nach der Trennung wertvolle Hilfe von den SOS-Kinderdörfern bekommen. Durch sie hat Aleksandra es geschafft, ihre drei Kinder an oberste Stelle zu setzen und ihnen das nötige Gefühl von Unterstützung zu geben.  

"Die Kinder sind meine Priorität. Ich will, dass sie studieren und werden, was sie wollen. Sie sollen nicht darüber nachdenken, was passiert ist, sondern in die Zukunft blicken." 

Aleksandra, Vlads Mutter

Ein Stück Kindheit 

Drei sehr unterschiedliche Kinder mit drei verschiedenen Geschichten und doch verbindet sie eines – sie hatten und haben es immer noch nicht leicht, weswegen sie schon früh erwachsen werden und sich vielen Problemen stellen mussten. Durch eine Spende oder Patenschaft an die SOS-Kinderdörfer können Sie Kindern wie Nazmija, Jorgos, Sadija und Vlad eine bessere Zukunft ermöglichen und ihnen dabei helfen, ihre Träume zu verwirklichen. Auf der anderen Seite können Sie die Kinder aber auch ein stückweit in die Vergangenheit reisen lassen – eine ihnen unbekannte Vergangenheit frei von Sorgen und voller Freude. Sie können den Kindern ein Stück echter Kindheit schenken!  

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