I decide my future

Jugendpartizipation stärken: Die SOS-Kinderdörfer in Mosambik starten erfolgreiches Pilotprojekt

Indem sie ihre Rechte kennen, können Kinder ihr Leben - und damit auch ihre Zukunft - besser in die Hand nehmen. Die SOS-Kinderdörfer in Mosambik und Schweden haben gemeinsam ein Trainingsprogramm entwickelt, das die Mitsprache und Eigenverantwortung von jungen Menschen in der Familie und ihrem Umfeld stärkt: "I decide my future" - ich bestimme meine Zukunft!

"Früher hatte ich ein sehr geringes Selbstwertgefühl. Wenn jemand sagte, dass ich zu etwas nicht in der Lage sei, habe ich ihm zugehört. Aber durch 'I decide my future' habe ich gelernt, an mich selbst zu glauben."

Mädchen, 16 Jahre, Mosambik
Diese Bild wurde von Elisio gemalt, der mit seiner Familie an den Programmen der SOS-Kinderdörfer in Mosambik teilgenommen hat.

2014 begannen die SOS-Kinderdörfer Mosambik und Schweden gemeinsam die Methodik und Arbeitsmaterialien von "I decide my future" zu entwickeln und damit zu arbeiten. Alles geschah in enger Kooperation zwischen den beiden Ländern.

2016 und 2017 startete das Trainingsprogramm in den sechs SOS-Kinderdörfern in Mosambik: 250 Kinder und Jugendliche, sowie 124 SOS-Kinderdorf-Mütter und Familienhelfer:innen nahmen an einer Serie von Gruppensessions teil. Die Programmleiter:innen und weitere Mitarbeitende in Schlüsselpositionen waren in das Trainingsprogramm ebenfalls einbezogen, um das Bewusstsein für Jugendpartzipation auf allen Ebenen zu stärken.

"Wenn jemand eine andere Meinung hatte, dachte ich immer, dass er falsch lag, und tat dann alles, um mich durchzusetzen. Ich war wahrscheinlich ziemlich arrogant. Aber jetzt stelle ich Fragen und versuche zu verstehen."

JUNGE, 16 Jahre, Mosambik

Worum geht es bei “I decide my future”?

Für die Rechte der Kinder sensibilisieren und die Fähigkeiten junger Menschen für Selbstbestimmung, Mitsprache und Beteiligung stärken – darum geht es bei "I decide my future". Das Trainingsprogramm richtet sich an junge Menschen im Alter von 12 – 23 Jahren sowie Betreuer:innen in den Programmen der SOS-Kinderdörfer. Sie nehmen an einer Serie von aufeinander aufbauenden Gruppensessions teil. Coaches begleiten sie durch folgende Themen:

  • Wer bin ich?
  • Was sind deine Gedanken?
  • Partizipative Elternschaft
  • Beteiligung in der Familie
  • Andere akzeptieren und respektieren
  • Fertigkeiten und Stärken
  • Selbstwertgefühl
  • Kommunikation
  • Konflikt und Miteinander
  • Träume und Ziele


Befragung zeigt: Lessons learned!

Die Evaluierung des Pilotprojekts bestätigte den Erfolg: So gaben 9 von 10 befragten Jugendlichen an, dass sie nach der Teilnahme an dem Partizipationsprojekt mehr Mitsprache und Beteiligung innerhalb ihrer Familien erfahren. Auch die Beziehungen zwischen den Kindern und den Betreuer:innen wurden verbessert und gestärkt.

"Ich habe gelernt, große Träume zu haben. Wir sollten unseren Traum nie aufgeben."

Mädchen, 16 Jahre, Mosambik

Wie geht es weiter?

Ein weiteres Pilotprojekt der SOS-Kinderdörfer in Kroatien 2021 erwies sich ebenfalls als erfolgreich. "I decide my future" wird nun von den SOS-Kinderdörfern in weiteren Ländern ausgerollt: 2023 in  Kosovo, Aserbaidschan, Kirgisistan, Bangladesch und Kambodscha. Eine Neuerung wird sein: Künftig werden die Gruppensessions durch Einzelsitzungen nach Bedarf ergänzt, um den individuellen Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen stärker gerecht werden zu können.

"Wir verstehen jetzt, dass der beste Weg, Konflikte zu reduzieren, nicht darin besteht, laut zu werden, sondern zu versuchen, gegenseitigen Respekt und Vertrauen aufzubauen. Es kann um kleine Dinge gehen, wie zum Beispiel zu sagen: Du siehst heute wunderschön aus. Wenn wir Respekt wollen, müssen wir Respekt geben. Wenn wir wollen, dass die Kinder zuhören, müssen wir zuhören. Wenn wir wollen, dass unsere Kinder uns vertrauen, müssen wir ihnen vertrauen."

SOS-Kinderdorf-Mutter, Mosambik

 

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