Nepal: Lebenskünstler im Rollstuhl
Zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung
Durch die Liebe und die Unterstützung, die Deepak KC (39) im SOS-Kinderdorf Jorpati in Nepal bekommen hat, konnte er seine Gehbehinderung vergessen und über sich selbst hinauswachsen. Heute ist der erfolgreiche Architekt und Hermann-Gmeiner-Preisträger ein Vorbild für viele.

Ein entschlossener Kämpfer - schon als Kind: Deepak KC (39) aus Nepal sitzt im Rollstuhl und ist ein international erfolgreicher Architekt.
Architekturstudium trotz Rollstuhl
Durch seine liebevolle Kindheit und den starken Rückhalt im SOS-Kinderdorf entwickelte Deepak sich zu einem herausragenden jungen Mann: Als erster Rollstuhlfahrer in ganz Nepal schloss er sein Architekturstudium ab. Eine Leistung, auf die er bis heute stolz ist: "Es war ein physischer und psychischer Kampf in einer Universität ohne Rampen und behindertengerechten Toiletten", erzählt er. Seine persönlichen Erfahrungen haben ihn geprägt: Deepak gilt als Pionier des "Universal Design", das in der Architektur die gesamte Palette an menschlichen Bedürfnissen berücksichtigt. Durch seinen Einfluss haben sich die barrierefreien Zugänge zu Gebäuden in Nepal verbessert. Als Mitglied in einem nationalen Komitee hat er dafür gesorgt, dass die Belange von Behinderten in die Richtlinien für Neubauten aufgenommen wurden.Lebenskünstler mit Leidenschaft für Sport

Wenn ihm der Job als freiberuflicher Architekt und sein ehrenamtliches Engagement für Behindertenorganisationen Zeit lässt, tourt er mit seinem Roller durch die Gegend.
Auszeichnung mit dem Hermann-Gmeiner-Preis
Für sein Engagement wurde der Nepalese in diesem Jahr mit dem Hermann-Gmeiner-Preis ausgezeichnet. Dieser wird alle zwei Jahre an Menschen vergeben, die in ihrer Kindheit von SOS-Kinderdorf unterstützt worden sind und heute inspirierende Vorbilder in ihrer Gesellschaft sind."Deepak ist für viele Kinder hier ein großes Vorbild. Erstens verbessert er durch seine Arbeit ihre Alltagsbedingungen. Zweitens ist er eine Ikone, dessen Geschichte viele dazu motiviert härter zu arbeiten und sich selbst zu beweisen", sagt SOS-Dorfleiter Rabin Nepali aus Jorpati.