Weltweit sind Mädchen in vielerlei Hinsicht benachteiligt, das wollen wir ändern! Wir ermutigen und stärken Mädchen mit zahlreichen Programmen – so auch in diesem Sommer in Liberia. Gemeinsam mit Studentinnen der Universität Pennsylvania haben die SOS-Kinderdörfer in Liberia ein Sommercamp abgehalten, um Mädchen gezielt zu fördern.
Mädchen zu stärken und ihnen ihre Führungsqualitäten bewusst zu machen, das war das Ziel eines Sommercamps, das wir in diesem Jahr zusammen mit Studentinnen der Universität von Pennsylvania, USA, in Liberia durchgeführt haben. Gründe dafür gibt es genug: Weltweit haben rund 60 Millionen Mädchen im Schulalter keine Möglichkeit, zur Schule zu gehen. Sie brechen die Schule häufiger ab und haben im Schnitt weniger Schuljahre als die Jungen.
Das Sommercamp war ein Schritt von vielen, die wir unternehmen, um dies zu ändern. Eingeladen waren Mädchen aus verschiedenen weiterführenden Schulen aus Liberias Hauptstadt Monrovia. Einen Monat lang kamen sie täglich auf dem Gelände unseres SOS-Büros zusammen, haben sich in Rollenspielen, Übungen, beim Basketball und vielen praktischen Aufgaben mit ihren Wünschen, den Herausforderungen und ihren Möglichkeiten auseinandergesetzt. Am Ende der Zeit war das Selbstbewusstsein der Teilnehmerinnen bereits deutlich gewachsen.
"Wenn junge Frauen gebildet und stark sind, haben ihre Kinder deutlich bessere Chancen zu überleben!"
Janice C. Pratt, eine der jüngsten Politikberaterinnen Liberias, sprach die Mädchen bei der Abschlussveranstaltung noch einmal direkt an: "Wartet nicht darauf, dass euch jemand euren Weg zeigt, sondern übernehmt selbst die Verantwortung für euer Leben. Lernt eure Qualitäten und Stärken kennen, traut euch rauszugehen und für euch einzustehen."
Der nationale Direktor der SOS-Kinderdörfer, Augustine A. Allieu , betonte, dass es unser aller Aufgabe sei, Mädchen gezielt zu fördern, viel zu lange seien sie benachteiligt worden. "Wenn junge Frauen gebildet und stark sind, wirkt sich das unmittelbar auf ihre Familien und die nachfolgenden Generationen aus: Sie können besser für ihre Kinder sorgen, sodass die Kinder deutlich größere Chancen haben zu überleben, zur Schule zu gehen, eine Ausbildung zu machen und später stabil im Leben zu stehen."
Auch die "Ziele zur nachhaltigen Entwicklung", die sich die Weltgemeinschaft gesetzt habe, könnten nur erreicht werden, wenn die Mädchen voll und ganz mit einbezogen würden.
Die 30 Sommercamp-Teilnehmerinnen nickten zustimmend bei dieser Ansprache, in der Hand ihre Zertifikate und viel wichtiger noch: im Kopf ihre Pläne für die Zukunft und ein ganzes Stück mehr Mut, sie tatsächlich umzusetzen.