Von der Angst zur Stärke

Saaras mutiger Schritt für den Klimaschutz

Die 22-jährige Saara aus Namibia ist eine Vorreiterin. Entschlossen, gegen die Dürre in ihrem Land zu kämpfen, wuchs sie über sich hinaus. Obwohl die Bewerbung für die Klima-Initiative Eco Champions der SOS-Kinderdörfer eine große Herausforderung für sie war, ließ sie sich nicht aufhalten und ging diesen Schritt.


Saara hinterfragt vieles – besonders, wie Menschen miteinander umgehen. Doch statt sich zurückzuziehen, nutzt sie ihre Energie für den Klimaschutz. Sie weiß, dass Veränderung Mut erfordert – und sie ist bereit, diesen Weg zu gehen.

Namibia, Saaras Heimat, steht vor der schlimmsten Dürre seit 100 Jahren. Deshalb hat Saara eine Initiative ins Leben gerufen, die sich mit der Verschlechterung der Böden durch Monokulturen und Abholzung beschäftigt. Als Aktivistin muss Saara viel Lärm machen und mit vielen Menschen in Kontakt treten, wenn sie erfolgreich Lobbyarbeit betreiben will. "Um Kontakte zu knüpfen, muss ich mich auf andere einlassen und das fällt mir sehr schwer", gesteht sie.

Saara sieht ihre Zurückhaltung und das anfängliche Mangel an Selbstvertrauen als Folge einer schwierigen Kindheit. "In meinem Leben war alles an Bedingungen geknüpft, weshalb ich nie echte Freundschaften aufbauen konnte", sagt sie. Diese Erfahrungen nutzt sie heute als Stärke, um ihre Ängste zu überwinden und sich für den Klimaschutz einzusetzen. 

Saara hoffte, . Saara setzt sich als Aktivistin gegen die Klimakrise ein. Foto: Alea Horst

Der Eco Champions Summit

Anfang 2021, als Saara ihr Bachelor-Studium in Pädagogik aufnahm, schloss sie sich einer Gruppe von Klimaaktivist:innen an. "Wir haben ein Agrarzentrum aufgebaut, in dem wir getestet haben, wie sich verschiedene Nutzpflanzen, Pflanzen und Mikroorganismen an unsere trockenen Bedingungen in Namibia anpassen. In diesem Moment wurde mir klar, dass wir unsere landwirtschaftlichen Praktiken ändern müssen, um die biologische Vielfalt und die Mikronährstoffe im Boden zu erhalten."

2024 erfuhr Saara von den Eco Champions – einer Klima-Initiative der SOS-Kinderdörfer, die junge Klima-Aktivist:innen im globalen Süden vernetzt und ihnen mit Workshops und Mentoring hilft, ihre Aktionen auszuweiten. Saara entschied, sich zu bewerben, um mehr darüber zu erfahren, wie sie ihr Agrar-Projekt weiter ausbauen und promoten kann. "Ich wollte mich auch dazu zwingen, meine Komfortzone zu verlassen", sagt sie.

Saara war eine derjenigen, die mit ihrer Bewerbung überzeugen konnte. Zum Auftakt des Eco Champions Projekts kamen Saraa und 24 weitere junge Menschen aus verschiedenen Ländern in Kenia zusammen, um sich eine Woche lang auszutauschen, voneinander zu lernen und miteinander zu wachsen. "Mein Plan war, mich ruhig in den Besprechungsraum zu setzen, zu beobachten und zuzuhören. Aber lieber nichts zu sagen."

Saara wächst über sich hinaus: Auf der Demo lässt sie ihrer Begeisterung freien Lauf. Foto: Alea Horst

Am dritten Tag des Eco Champions Summits in Kenia stand eine Klima-Demonstration auf dem Programm als Mittel zur Bewusstseinsbildung. Dabei ging es darum, zu schreien und loszulassen – zwei Dinge, die Saara sonst oft nicht tut.

"Ich habe noch nie in meinem Leben demonstriert, aber an diesem Tag spürte ich eine große Welle des Selbstvertrauens. Ich hätte nicht gedacht, dass ich das kann", sagt sie mit einem zurückhaltenden Lächeln. "Ich hätte nie gedacht, dass ich einfach rausgehen und meine Meinung sagen könnte. Ich war immer vorsichtig. Aber dieses Mal hatte ich das Gefühl, etwas Gutes voranzutreiben. Das ist definitiv das Richtige, und ich bin am richtigen Ort, um es zu tun."

Um die jungen Menschen dabei zu unterstützen, sich zu effektiven Fürsprecher:innen für den Klimaschutz zu entwickeln, arbeiten in Coachings und Mentorings geschulte Jugendarbeiter:innen eng mit den Eco Champions aus ihren jeweiligen Ländern zusammen. 

Raus aus der Komfortzone

"Ich habe Saara aus zwei Gründen für das Projekt ausgewählt", erklärt Venaani Katjiua, die nationale Projektkoordinatorin der Eco Champions für Namibia. "Ihre Idee der regenerativen Landwirtschaft ist großartig für die Gemeinde und Saara braucht eine Gelegenheit, sich selbst authentisch und stark zu erleben, denn sie ist sehr introvertiert."

"Ich bin froh, dass ich mich dazu gezwungen habe, meine Komfortzone zu verlassen. Ich bin so selbstbewusst wie nie zuvor."

Saara, 22, aus Namibia

"Es gibt Momente im Leben, wie die Teilnahme am Eco Champions Summit, die ich großartig finde", freut sich Saara.

Bei den Eco Champions traut Saara sich, vor ihren Mitstreiter:innen zu sprechen. Foto: Alea Horst

Am Ende des viertägigen Gipfeltreffens gibt Saara zu, dass ihr Plan, still dazusitzen, nicht aufgegangen ist. Die positive Energie in der Versammlung war zu ansteckend und aufbauend, als dass Saara widerstehen konnte. "Ich bin froh, dass ich mich dazu gezwungen habe, meine Komfortzone zu verlassen. Ich bin so selbstbewusst wie nie zuvor."

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