"Wir wollten nicht einmalig einen Betrag spenden, sondern langfristig helfen", sagt Bettina Vollmer-Wolff. Deshalb hat ihr Vater 2014 die Mondini-Stiftung gegründet, deren Verwalterin die Tochter seit Anbeginn ist.
Die Stiftung benannte ihr inzwischen verstorbener Vater nach einem Berg im Tessin, wo die Familie viele Jahre lebte. "Mir gefiel der Name auf Anhieb", erklärt die Wahlpfälzerin, "er ist zugleich ein Kompositum der italienischen Wörter 'Mondo' für 'die Welt' und 'Bambini', dem Plural für 'Kinder', "und genau darum geht es, die benachteiligten Kinder dieser Welt zu unterstützen und zu fördern!"
Hilfe als Familientradition: Der Vater von Bettina Vollmer-Wolff gründete 2014 die Mondini-Stiftung, welche die SOS-Kinderdörfer unterstützt. Die Familie lebte viele Jahre im Tessin. Foto: Privat
Mit Spenden-Matching doppelt Gutes tun
Wie schon in den Jahren zuvor rief die Mondini-Stiftung auch 2021 ein Spenden-Matching aus. Das einfache, aber wirkungsvolle Prinzip: Der Spendenbetrag eines anderen Unterstützers oder einer Unterstützerin wird von der Mondini-Stiftung verdoppelt. Damit bewirkt die Stiftung in zweifacher Hinsicht Gutes. Sie motiviert andere zum Spenden und fördert mit der eigenen Ausschüttung SOS-Projekte. Im letzten Jahr ist so ein Betrag von 105.000 Euro zusammengekommen. Wurde mit der Aktion bislang immer ein bestimmtes Land gefördert, so kam ihr Ertrag diesmal der SOS-Corona-Hilfe zugute. "Wegen der Corona-Krise brennt es an allen Ecken und Enden und das hat fatale Auswirkungen auf die Kinder und Jugendlichen weltweit", begründet Bettina Vollmer-Wolff die Wahl des Spendenziels.
Für die ärmere Bevölkerung ist die Pandemie eine Katastrophe
Mit der SOS-Corona-Hilfe starteten die SOS-Kinderdörfer in vielen Ländern eine Reihe von Maßnahmen. Maßnahmen, die kurzfristig notwendig waren und solche mit Langzeitwirkung. Hierbei konnten wir dank unserer guten Infrastruktur vor Ort bei der Erweiterung schon bestehender Programme ansetzen und somit schnell und gezielt auf die jeweiligen lokalen Herausforderungen reagieren. Zu unseren Handlungsfeldern gehörten etwa die psychosoziale Betreuung der SOS-Kinderdorf-Familien. Wegen der Lockdowns waren Kinder als auch die SOS-Mütter und -Mitarbeitenden teils monatelang isoliert, was das Stresslevel in den Familien erhöhte.
Psychologische Betreuung boten wir im Rahmen der SOS-Familienhilfe auch vielen gefährdeten Familien. Neben den gesundheitlichen Auswirkungen von Covid-19 bedeutet die Pandemie gerade für die ärmere Bevölkerung vieler strukturschwacher Länder eine wirtschaftliche Katastrophe mit Langzeitfolgen. Auch Hygieneschulungen, die Verteilung von Hygienekits und Lebensmittelpaketen und finanzielle Unterstützung gehörten bei gefährdeten Familien zu unseren Sofortmaßnahmen, die den Familienbund stärken sollten.
Kinder und Jugendliche sollen weiter Lernfortschritte machen können
Bettina Vollmer-Wolff mit ihrem Enkel Lucas. Foto: Privat
"Eine ganze Generation wird die Covid-Langzeitfolgen zu spüren kriegen. Es geht uns viel intelligentes Potential verloren, wenn wir die Bildung von Kindern und Jugendlichen jetzt nicht fördern", sagt auch Bettina Vollmer-Wolff, "wir ermöglichen damit nicht nur dem Kind selbst die Chance auf ein besseres Leben, auch sein Herkunftsland profitiert davon. Eine gut ausgebildete Generation kann zur Wirtschaft und zum Fortschritt ihres Landes einen wichtigen Beitrag leisten."
Sei es in den SOS-Kinderdörfern selbst oder in gefährdeten Familien - Kinder und Jugendliche trotz der Pandemie in ihrem Lernfortschritt oder bei ihrer beruflichen Entwicklung zu fördern, war und bleibt unser großes Anliegen. Hierzu verteilten wir Schulmaterialien, unterstützten die Anschaffung digitaler Geräte, die das Homeschooling notwendig machte, und sorgten für Internetzugänge. Die Schließung vieler Bildungs- und Ausbildungseinrichtungen veranlasste uns, die Betreuungsangebote für junge Erwachsene beim Start ins Berufsleben zu erweitern. Beispielsweise wurde in der Region Asien für Auszubildende im Gastrogewerbe, in der Luftfahrtbranche und im Tourismus eigens ein Webinar mit Hilfsangeboten initiiert, weil diese Bereiche wirtschaftlich von der Krise schwer getroffen sind.
Die Umsetzung der vielfältigen und nachhaltigen Maßnahmen ermöglichen uns Stifterinnen und Stifter wie Bettina Vollmer-Wolff. Stifterisches Engagement wie ihres kann bei den SOS-Kinderdörfern dank unserer guten Infrastruktur und Vernetzung in den Gemeinden schnell und nachhaltig greifen.
Hilfe mit Tradition
Nach Unterstützung für Einrichtungen der SOS-Kinderdörfer in Afrika und Südamerika förderte das Engagenement von Bettina Vollmer-Wolff im Jahr 2020 mit einer Spendenmatching-Aktion die Hilfe für einheimische und geflüchtete Kinder und Familien im krisengebeutelten Griechenland. Lesen Sie mehr!
Über die Hermann-Gmeiner-Stiftung
2021 hat die Hermann-Gmeiner-Stiftung ihr 20-jähriges Jubiläum begangen. Gegründet im Februar 2001 entwickelte sich die Stiftung während der letzten 20 Jahre zu einer tragenden Säule für den Aufbau und Betrieb der SOS-Einrichtungen. Ermöglicht wird unser Engagement, etwa die Programme zur Familienstärkung, die medizinische Hilfe und Nothilfe oder die Etablierung von inzwischen 572 SOS-Kinderdörfern, durch unsere Förderinnen und Förderer.
Unter dem Schirm der Hermann-Gmeiner-Stiftung bieten wir unseren Förderinnen und Förderern verschiedenste Fördermöglichkeiten, die ihren individuellen Wünschen Rechnung tragen – sei es in Form von Verbrauchsfonds, Freundedarlehen oder Stiftungen. So wurde unsere Arbeit im Jubiläumsjahr auch von 64 Stifterinnen und Stiftern mitgetragen.
Zu ihnen gehört Bettina Vollmer-Wolff. Ihre Familie unterstützt mit der Mondini-Stiftung schon lange die SOS-Kinderdörfer. Im Pandemiejahr 2021 war die Mondini-Stiftung eine der Stiftungen unter dem Dach der Hermann-Gmeiner-Stiftung, die die SOS-Corona-Hilfe förderte.