Mut zeigt sich in Grenzsituationen

Auch in schweren Zeiten bleiben die SOS-Mitarbeiter an der Seite der Kinder

Die SOS-Kinderdörfer sind in vielen Ländern Vorreiter: Mädchen und Jungen verschiedener Religionen leben unter einem Dach, bekommen dieselbe Ausbildung, Kinder werden gehört und nicht geschlagen. Wer sich dafür stark macht, braucht in manchen Gesellschaften sehr viel Mut!

Auf diesem Bild zeigt mir der 15-Jährige Ahmed in Damaskus sein erstklassiges Zeugnis. Er will Arzt werden, einer, der die Wunden der Seele heilt. Auch das ist Mut.
Mut im klassischen Sinn ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für unsere Kollegen vor Ort. Kinderdorfmütter, Jugendbetreuer, Sozialarbeiter machen sich oft genug angreifbar. Die SOS-Kinderdörfer stehen für Standards, die in vielen Gesellschaften noch überhaupt nicht Realität sind. Sei es im Kinderdorf, wo Mädchen und Jungen unter einem Dach, wo Kinder verschiedener Religion zusammen leben. Sei es die gleichberechtigte Berufsausbildung für junge Frauen. Die SOS-Kinderdörfer sind in vielen Kulturen Vorreiter in Sachen Toleranz und Fairness. Unsere Mitarbeiter sind sozusagen Vorbilder und sie riskieren persönlich etwas, weil sie diese Werte leben.
Mutig ist auch eine SOS-Mutter, die mit ihren Schützlingen durch Pubertätskrisen geht, durch Identitätskrisen junger Erwachsener, die Suizidgedanken ihrer Kinder aushält, mit ihren Essstörungen kämpft oder sogar Persönlichkeitsstörungen.

Mut zeigen - über Jahre hinweg

Mutig ist, zu erkennen, dass ein junger Mensch um Hilfe ruft, wenn er um sich schlägt. Dass er Liebe braucht, wenn er aggressiv wird. Dass die Fülle der Enttäuschungen in seinem Leben ihn oder sie regelmäßig an Grenzen bringen, an denen er meint, dass es nicht mehr weitergeht. Und das ist bei der Herkunft der Kinder, die wir aufnehmen ziemlich häufig der Fall. Dann sind die SOS-Mitarbeiter erst so richtig gefordert. Und zwar nicht über ein paar Wochen, sondern über Jahre hinweg. Oft auch noch unter besonders schwierigen Lebensbedingungen, umgeben noch von einer Klimazone, die tagsüber gar keinen klaren Gedanken zulässt, wo Hunger und Armut eine latente Aggression verursachen.

Nicht aufgeben!

Das sind Momente, die den Menschen vor Ort viel abverlangen und besonderen Lebensmut erfordern. Dazu sind wir als SOS-Kinderdörfer angetreten: Nicht aufzugeben, sondern selbstverständlich an der Seite der Kinder zu bleiben.
Wenn ich den Kinderdorfmüttern, Jugendbetreuern und Sozialarbeitern  begegne, mit ihnen spreche, bin ich tief beeindruckt. Vor diesen mutigen Menschen ziehe ich den Hut.

 

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