Ljupcho lebt in Skopje, Nordmazdonien. Der heute 25-Jährige hat die ersten acht Jahre seines Lebens in verschiedenen Waisenhäusern
verbracht, ehe er ins SOS-Kinderdorf aufgenommen wurde. Heute ist er selbst Vater und tut alles dafür, dass sein kleiner Sohn und andere Kinder in Not einen besseren Start ins Leben haben.
Die nächste Generation soll es besser haben: Ljupcho mit seinem kleinen Sohn Vedran. Foto: Katerina Ilievska
Glucksend lacht der kleine Vedran auf den Schultern seines Vaters. Die beiden genießen das gemeinsame Herumtollen. Dass er seinem Sohn so viel Liebe und Sicherheit geben kann, macht Ljupcho glücklich. Er weiß, wie wichtig das ist, waren seine ersten Lebensjahre doch geprägt von Mangel und Unsicherheit. Seine Mutter konnte nicht für ihn sorgen. Und das dunkel-ziehende Gefühl, das ihn immer überkommt, wenn er an sie denkt, wird wohl nie vergehen. Ljupcho war noch sehr klein, als er ins staatliche Waisenhaus kam. Seine Odyssee durch die unterschiedlichen Einrichtungen bezeichnet er heute als absoluten Albtraum.
Da sein und etwas zurückgeben
Ljupcho und seine Frau möchten sich als Pflegeeltern auch um Kinder kümmern, die keine liebevolle Familien haben. Foto: Katerina Ilievska
Mit acht Jahren fand er im SOS-Kinderdorf Skopje erstmals ein echtes Zuhause. "Es ist der Wahnsinn, was meine SOS-Mama dann alles wieder gut gemacht hat", erinnert er sich. Sie ist ein echtes Vorbild für den jungen Vater – und ein Ansporn. Denn er und seine Frau wollen sich selbst um Kinder in Not kümmern. Das junge Paar hat kürzlich eine Ausbildung als Pflegeeltern im Rahmen des SOS-Ausbildungsprogramms in Nordmazedonien gemacht.
Natürlich identifiziert sich Ljupcho stark mit vernachlässigten Kindern. Aber er hat bei der Ausbildung auch gelernt, wie man professionellen Abstand hält und trotzdem ganz da ist. Denn da sein und etwas zurückgeben, das ist ihm wichtig.
Hilfe für junge Menschen auf dem Balkan
Ljupcho ist nur einer von rund 1.600 jungen Erwachsenen, die im Rahmen eines SOS-Ausbildungsprogramms die Chance bekommen, auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Erfahren Sie mehr über dieses länderübergreifende Projekt.