Bereits vor Beginn der Corona-Krise lebten über 30 Prozent der Menschen aufgrund der schweren Wirtschaftskrise in Griechenland unterhalb der Armutsgrenze. Löhne und Sozialleistungen wurden gekürzt, die Lebenshaltungskosten sind gestiegen.
Auch die Arbeitslosigkeit ist massiv angewachsen, sodass zahlreiche Familien ihr Leben nicht mehr aus eigener Kraft bestreiten können. Sie sind auf Lebensmittelhilfen angewiesen, nehmen nicht mehr am Sozialleben teil.
Kinder müssen arbeiten, um ihre Eltern zu unterstützen, anstatt in die Schule zu gehen. Viele junge Menschen haben es schwer, Fuß zu fassen, die Jugendarbeitslosigkeit liegt bei 40 Prozent. Auch die Scheidungsrate ist angestiegen, sodass immer mehr Eltern, vorwiegend Mütter, ihre Kinder alleine erziehen.
Die Corona-Pandemie und die wirtschaftlichen Folgen verstärken die Not: Familien, die sich zuvor gerade so über Wasser halten konnten, verlieren nun endgültig ihre Existenzgrundlage. Andere, die auf dem Weg der Erholung waren, werden in die Armut zurückgeworfen. Erhebliche Einschnitte zum Beispiel in der Tourismusbranche stürzen zusätzlich Menschen ins Elend, die bisher eine gesicherte Existenz hatten.
Auch der psychische Stress in den Familien nimmt dadurch weiter zu und führt vermehrt zu Verunsicherung und Gewalt. Kinder werden vernachlässigt und misshandelt, sie entwickeln Depressionen, Verhaltensauffälligkeiten oder Lernblockaden. Immer mehr Jungen und Mädchen drohen ihre Familie zu verlieren und auf der Straße zu landen.