Mit Solarenergie gegen die Klimakrise

Das Projekt GoGreenEnergy gibt sambischen Bäuer:innen ihre Lebensgrundlage zurück

Mit einem kosteneffizienten und nachhaltigen System aus erneuerbaren Energiequellen wirkt das Projekt GoGreenEnergy dem Klimawandel entgegen – und stellt die Lebensgrundlage der Menschen in der sambischen Gemeinde Mabwa wieder her.

In der Gemeinde Mabwa im Bezirk Kazungula im Süden Sambias leben die Menschen von kleinbäuerlicher, regenabhängiger Landwirtschaft. Eigentlich. Denn weil die natürlichen Regenphasen klimabedingt immer seltener und die Trockenperioden immer häufiger werden, ist man auf zusätzliche Wasserquellen angewiesen – und die sind oft weit weg.

In den vergangenen drei Jahren wurden bereits ein Wassertank und eine Pumpe installiert. Foto: Katharina Ebel

Bis zu zehn Kilometer Fußweg müssen die Sambier:innen auf sich nehmen, um zur nächstgelegenen Wasserstelle zu gelangen. Zehn Kilometer, die es den Menschen vor Ort deutlich erschweren, Feldfrüchte anzubauen und somit Einkommen zu erzielen.

Das Projekt GoGreenEnergy will daher ein integriertes, kosteneffizientes und nachhaltiges System aus erneuerbaren Energiequellen schaffen, das die Lebensgrundlage der Menschen wiederherstellt. Das Projekt macht sich dabei naturbasierte und bewährte Ökosysteme – wie etwa die Bienenzucht, integrierte Gartenbausysteme oder auch das lokale Handwerk – zunutze, und baut auf einem bereits bestehenden Projekt der Genossenschaft Chilimbana Cooperative auf.

In den vergangenen drei Jahren wurden die Menschen in der Gemeinde in klimafreundlicher ökologischer Landwirtschaft geschult und zwei Solarzellen, ein Wassertank und eine Pumpe eingebaut. Nun wird ein weiteres Solarnetzwerk installiert, das täglich neun Kilowattstunden erneuerbaren Strom liefert. Mit diesem Strom können acht recycelte und modulare Batterien aufgeladen werden, die dann in unterschiedlichen Maschinen und Transportmitteln wie etwa einem Lasten-Roller zum Einsatz kommen.

Die Hardware, die im Rahmen des Projekts eingebaut wird, kreiert vier neue Einkommensquellen: 

  • Versorgung des Bohrlochsystems und der Pumpe mit Strom, um genügend Wasser für die kommerzielle Nutzung in der Landwirtschaft bereitzustellen, was zu einer Diversifizierung der Anbausorten führt und eine landwirtschaftliche Produktion auch während der Trockenzeit ermöglicht
  • Betreiben eines elektrischen Lastenrads, um Kinder zur Schule und landwirtschaftliche Produkte aus den Gemeinschaftsgärten zum nächsten Markt zu bringen
  • Stromversorgung von technischen Geräten wie Computern, mit denen Landwirt:innen etwa Marktpreise recherchieren können, bevor sie auf den Markt gehen, um Kindern unterstütztes Lernen zu ermöglichen oder auch um Landwirt:innen Forschungs- und Beratungsmöglichkeiten zur Schädlingsbekämpfung zu bieten
  • Vermietung mobiler Wechselstromwagen für die produktive Energienutzung, beispielsweise zum Ausdrucken von Prüfungen an Schulen oder auch, um Kindern den Umgang mit Computern näherzubringen 

Durch Wasser übertragene Krankheiten, insbesondere bei Kindern, sind aufgrund der schlechten Wasserqualität sehr häufig. Dies hat dazu geführt, dass die Kinder entweder die meiste Zeit der Schule fernbleiben oder in anderen Fällen die Schule ganz abbrechen. Die Bereitstellung von qualitativ hochwertigem, sauberem Wasser wird die wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Aktivitäten in der Gemeinde ankurbeln.  

Ökologische Landwirtschaft soll sambischen Bäuer:innen trotz der Klimakrise ihre Jobs und ihr Einkommen sichern. Foto: Katharina Ebel

Wirtschaftlich gesehen wird die ganzjährige Wasserversorgung zu einer Steigerung der Ernteerträge in Mabwa führen. Durch die höheren Ernteerträge wird die Gemeinde mehr Einkommen erzielen, um die Grundbedürfnisse der Kinder im Haushalt zu decken. Das Projekt wird den Transport der landwirtschaftlichen Erzeugnisse durch ein elektrisches Dreirad verbessern, was zu größeren Märkten für die Erzeugnisse führen wird. Durch den größeren und besseren Zugang zu den Märkten wird die Beschäftigungsfähigkeit der Jugendlichen verbessert. Auf sozialer Ebene wird sauberes Wasser in den Gemeinden zur Verfügung stehen, was zu einem Rückgang von durch Wasser übertragenen Krankheiten führen wird.

Der erleichterte Zugang zu Wasserquellen begünstigt den Anbau von Nahrungsmitteln. Foto: Katharina Ebel

Die Kinder erhalten Zugang zu Informations- und Telekommunikationsdiensten, die normalerweise wegen des Strommangels nicht zur Verfügung stehen. Die umliegenden Schulen profitieren von der Nutzung der Energiedienstleistungen des Zentrums. Durch ein Dreirad haben die Gemeindemitglieder leichteren Zugang zur Gesundheitseinrichtung und müssen nicht mehr bis zu 20 Kilometer laufen.

Aus ökologischer Sicht ist das Projekt auf grüne Energie ausgerichtet, sodass bei allen Aktivitäten auf die Umwelt geachtet wird. Damit soll die biologische Vielfalt für künftige Generationen erhalten bleiben.

 

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