Weltweit wachsen 220 Millionen Kinder und Jugendliche alleine auf oder sind gefährdet, ihre Familie zu verlieren – jedes 10. Kind weltweit. Sie zählen zu den am meisten gefährdeten und benachteiligten Gruppen von Kindern. Darunter sind Millionen Kinder in Kriegs- und Krisengebieten und auf der Flucht. In allen Teilen der Welt sind Millionen Jungen und Mädchen in Gefahr, ihre Familie zu verlieren und zu Sozialwaisen zu werden: Sie sind aufgrund von Krankheiten oder der Armut der Eltern verlassen worden oder können nicht in ihrer Familie leben, weil sie Gewalt und Vernachlässigung erfahren mussten.
Kinder ohne elterliche Betreuung sind besonders schutzbedürftig. Sie werden auf Grund ihres familiären Status oft bis ins Erwachsenenalter diskriminiert und stigmatisiert. Gemäß der UN-Kinderrechtskonvention haben diese Kinder ein Recht auf Schutz und Fürsorge, auf Bildung und eine gesunde Entwicklung. Um ihnen Perspektiven und Teilhabe zu ermöglichen, gilt es, den Kreislauf von Not, Armut und Ausgrenzung zu durchbrechen.
Wie die SOS-Kinderdörfer helfen
Die SOS-Kinderdörfer setzen sich in ihren Programmen dafür ein, dass Kinder, die die Fürsorge ihrer leiblichen Familie verloren haben, eine qualitativ wertvolle Betreuung bekommen. Grundlage unserer Arbeit sind die UN-Richtlinien für den Schutz von Kindern ohne elterliche Fürsorge, deren Zustandekommen von den SOS-Kinderdörfern gefördert und inhaltlich begleitet wurden.
In unseren Programmen werden zunächst alle erforderlichen Schritte unternommen, um gefährdete Familien zu stärken – ein Kind von seiner Familie zu trennen muss die letzte aller Möglichkeiten sein. Erst wenn alle Bemühungen erfolglos waren oder nicht im Sinne des Kindeswohls stehen, wird die Fremdunterbringung, die dem Wohl des Kindes dient und seiner Situation angemessen ist, in Betracht gezogen. Die SOS-Kinderdörfer gewährleisten dabei die Einhaltung hoher Qualitätsstandards fremd untergebrachter Kinder und überprüfen regelmäßig, ob die Unterbringung angemessen ist.
Dafür setzen wir uns als SOS-Kinderdörfer politisch ein
- Wir machen uns stark für die Rechte von Kindern, die ohne Eltern aufwachsen müssen oder in Gefahr sind, ihre Eltern zu verlieren: Für ihr Recht auf Schutz und Fürsorge, auf Bildung und eine gesunde Entwicklung.
- Wir engagieren uns dafür, präventive Ansätze in der staatlichen Entwicklungszusammenarbeit zu stärken, die Familien in Not unterstützen.
- Wir setzen uns bei der Bundesregierung dafür ein, in den Partnerländern der deutschen Entwicklungszusammenarbeit verstärkt Maßnahmen zu fördern, die eine qualitativ hochwertige Betreuung und Unterstützung von Kindern ohne elterliche Fürsorge sicherstellen.