Kinderrechte sind Menschenrechte

Kinderrechte sind Menschenrechte

Ebenso wie Erwachsene haben auch Kinder Rechte: Sie haben zum Beispiel ein Recht auf ein sicheres Zuhause, auf Bildung sowie auf Mitsprache und Beteiligung. Die SOS-Kinderdörfer arbeiten im Sinne der UN-Kinderrechtskonvention.  Für uns stellen Kinderrechte die Grundlage unserer Arbeit dar. Dazu gehört auch unser anwaltschaftliches Engagement:

Wir helfen Kindern auf der ganzen Welt ihre Rechte einzufordern – in Deutschland und Europa wie in Nepal oder Somalia. Darüber hinaus setzen wir uns dafür ein, dass der Kinderrechtsansatz zur Grundlage für die deutsche und internationale Entwicklungszusammenarbeit wird.

Die allgemeinen Menschenrechte gelten selbstverständlich auch für Kinder. Doch Kinder brauchen Fürsorge und besonderen Schutz. Die Vereinten Nationen haben daher im Jahr 1989 das Übereinkommen über die Rechte des Kindes, kurz Kinderrechtskonvention (KRK), verabschiedet. Die Konvention schreibt Kinderrechte als jene grundlegenden Menschenrechte fest, auf die alle Kinder und Jugendlichen ohne Unterschied in allen Ländern der Welt Anspruch haben.

Die Rechte des Kindes: Schutz, Bildung, Mitsprache

Kinderrechte umfassen Schutzrechte, Förderrechte und Beteiligungsrechte. Die 54 Artikel der UN-Kinderrechtskonvention lassen sich wie folgt zusammenfassen. Kinder haben ein Recht auf:

  1. Gleichbehandlung
  2. Gesundheit und medizinische Versorgung
  3. angemessenen Lebensstandard
  4. elterliche Fürsorge und familiäre Bindungen
  5. Namen und Nationalität
  6. Bildung
  7. Religionsfreiheit
  8. Spiel und Freizeit
  9. freie Meinung, Information, Mitsprache und Beteiligung
  10. Erziehung ohne Gewalt
  11. Betreuung bei Behinderung
  12. Schutz vor wirtschaftlicher und sexueller Ausbeutung
  13. Schutz im Krieg und auf der Flucht

Zusatzprotokolle der UN-Kinderrechtskonvention

Ergänzt wurde die UN-Konvention durch drei Zusatzprotokolle: Die ersten beiden ächten den Einsatz von Kindersoldaten sowie Kinderhandel, Kinderprostitution und Kinderpornografie. Das dritte regelt ein Beschwerdeverfahren: Kinder und Jugendliche erhalten so die Möglichkeit, vor den Vereinten Nationen gegen die Verletzung ihrer Rechte zu klagen, wenn der nationale Rechtsweg ausgeschöpft worden ist.

Fast alle Staaten haben die Kinderrechtskonvention ratifiziert

Die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen wurde von fast allen Mitgliedsstaaten ratifiziert. Zuletzt haben die junge Nation Südsudan und das von Anarchie und Bürgerkrieg gezeichnete Somalia die Konvention unterzeichnet. Ausnahme bleiben die USA.

Kinderrechte werden weltweit verletzt

Trotz Ratifizierung werden die Rechte der Kinder in vielen Staaten weiter missachtet.

  • In den Entwicklungsländern, wo weltweit die meisten Kinder und Jugendlichen leben, ist Armut immer auch Kinderarmut. Die Folge sind schwere Kinderrechtsverletzungen wie hohe Kindersterblichkeit oder ausbeuterische und gesundheitsgefährdende Kinderarbeit.
  • Nach wie vor sind weltweit Millionen Mädchen und Jungen in der Armutsfalle gefangen, weil sie nicht zur Schule gehen können.
  • Auch unter Kriegen, Flucht und Vertreibung leiden Kinder besonders: Sie kämpfen ums Überleben, verlieren ihre Eltern oder werden zu Hunderttausenden als Kindersoldaten missbraucht.
  • Doch auch in Industrieländern werden die Rechte der Kinder verletzt. So ist in Deutschland Kinderarmut weit verbreitet. Kinder aus sozial schwachen Familien haben geringere Bildungschancen oder leiden unter Ausgrenzung. Die SOS-Kinderdörfer fordern daher, Kinderrechte im Grundgesetz zu verankern, um so das Wohl des Kindes und den Kinderschutz in Deutschland zu stärken.

SOS-Kinderdörfer sind Vorreiter für Kinderrechte

Die SOS-Kinderdörfer arbeiten seit ihrer Gründung im Jahr 1949 im Geiste der von der UN verabschiedeten Konvention. Unser Auftrag, unsere Vision und unser Appell lauten: Jedes Kind wächst in einer Familie auf – geliebt, geachtet und behütet. Weltweit geben wir elternlosen und verlassenen Kindern ein Zuhause, wir ermöglichen ihnen den Besuch einer Schule sowie Ausbildung und begleiten sie so in eine menschenwürdige Zukunft. Die SOS-Kinderdörfer unterstützen zudem Kinder in bedürftigen Familien und sind als weltweites Kinderhilfswerk in der Entwicklungszusammenarbeit aktiv.

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