SOS-Kinderdörfer weltweit Hermann-Gmeiner-Fonds Deutschland e.V. verschreibt sich in seinem Handeln den folgenden Prinzipien und Werten:
Weltweit anerkannte Prinzipien der Humanitären Hilfe (Resolution 46/182 (1991) und Resolution 58/114 (2003)) der Generalversammlung der Vereinten Nationen:
- Prinzip der Menschlichkeit: Wir versuchen menschliches Leid wo immer möglich zu lindern und dabei den am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen besondere Aufmerksamkeit zu widmen.
- Prinzip der Unparteilichkeit: Unser Handeln richtet sich allein nach der Bedürftigkeit der Menschen, es wird dabei nicht zwischen Alter, Geschlecht oder Religionszugehörigkeit unterschieden.
- Prinzip der Neutralität: Auch in Konfliktsituationen sind wir neutrale Akteur:innen und bevorzugen nicht die Seite einer Partei.
- Prinzip der Unabhängigkeit: Mit unserem Handeln verfolgen wir alleine den Zweck, Leben zu retten und Leid zu lindern. Politische, militärische, wirtschaftliche oder andere Ziele sind klar davon zu trennen.
Als Kinderrechtsorganisation verpflichten wir uns darüber hinaus den 2019 von der Alliance for Child Protection in Humanitarian Action verabschiedeten Minimum Standards for Child Protection in Humanitarian Action. Die zehn darin festgelegten Prinzipien lauten wie folgt:
- Überlebenssicherung und frühkindliche Entwicklung: In unserem humanitären Handeln wird nicht nur versucht, das Überleben von Kindern sicherzustellen, sondern auch der benötigten Konditionen, damit sich die Kinder auch in Krisensituationen entwickeln können.
- Nicht-Diskriminierung und Inklusion: Alle betroffenen Kinder, unabhängig von Alter, Geschlecht, Behinderung, Ethnizität, Nationalität, Religion, etc., werden von unseren humanitären Aktivitäten adressiert. Humanitäre Hilfe kann an dieser Stelle sogar eine Chance bieten, bestehende Diskriminierungsmuster zu durchbrechen und für bedingungslose Gleichbehandlung einstehen.
- Partizipation von Kindern: In unserem humanitären Handeln legen wir großen Wert auf die aktive Partizipation von Kindern in Prozessen, die sie betreffen. Dieses Kinderrecht (das Recht auf Partizipation) ist uns besonders wichtig, da Partizipation Hoffnung und die Aussicht schafft, eine positiven Wandel erreichen zu können.
- Kindeswohl: Die Planung, Durchführung, das Monitoring und eventuell notwendige Anpassungen unserer Aktivitäten sind stets an der Erfüllung des Kindeswohls ausgerichtet.
- Kinderschutz: Bei all unserem humanitären Handeln steht der Kinderschutz stets an oberster Stelle. Mögliche Risiken für Kinder werden in allen Phasen der Projektaktivitäten berücksichtigt und entsprechend minimiert.
- Zugang zu unparteilicher, bedarfsorientierter Unterstützung: Wir stellen sicher, dass alle Kinder und ihre Familien (unabhängig ihrer Herkunft, Zugehörigkeit, etc.) Zugang zu bedarfsorientierter humanitärer Unterstützung haben.
- Unterstützung im physischen und psychischen Heilungsprozess von erfahrenen oder angedrohten Gewalterfahrungen: Wir versuchen künftige Sicherheitsrisiken für Kinder und ihre Familien zu minimieren und sie in ihrem Heilungsprozess zu unterstützen.
- Unterstützung der Kinder beim Einfordern ihre Rechte: In unserem Handeln unterstützen wir Kinder dabei, dass sie ihre Rechte kennen und diese aktiv einfordern.
- Stärkung von Kinderschutzsystemen: In unserem humanitären Handeln priorisieren wir den Aufbau von neuen bzw. die Stärkung bereits bestehender Kinderschutzsysteme.
- Stärkung von Resilienz der Kinder: Ziel unseres humanitären Handelns ist es, die Stärken der Kinder durch die Reduzierung von Risikofaktoren, die Erhöhung der Schutzfaktoren, und die Förderung von Partizipation auf- bzw. auszubauen.
Um die Qualität unseres Handelns sicherzustellen, haben wir uns der Einhaltung weiterer international anerkannter Standards verpflichtet:
Darüber hinaus unterstützen wir die Forderungen der Initiative Pledge for Change, die humanitäre Arbeit weltweit lokal und auf den Prinzipien der Solidarität, Menschlichkeit, Selbstbestimmung und Gleichheit basierend zu gestalten. Dadurch soll ermöglicht werden, bestmöglich auf Krisen reagieren zu können, Machtgefälle und ungleiche Dynamiken im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit und Nothilfe zu bekämpfen sowie die Stärkung von Zivilgesellschaften und Gemeinden des Globalen Südens sicherzustellen.