Pünktlich zum Schulbeginn wurde das Gebäude fertiggestellt: In Haiti hat eine neue SOS-Schule ihre Pforten geöffnet.
Haiti: Zweieinhalb Jahre nach dem Erdbeben
Rund zweieinhalb Jahre nach dem großen Erdbeben hat Haitis Hauptstadt Port-au-Prince noch immer viele offene Wunden. Die Auswirkungen der Katastrophe sind gut sichtbar: Hunderttausende Erdbebenopfer leben noch immer in Zeltstädten. Auch wenn der Aufbau vorangeht, ist ein normales Leben für viele nicht möglich.
80 Prozent der Haitianer leben unter dem Existenzminimum. Rund 50 Prozent können weder lesen noch schreiben. Schon vor dem Erdbeben gab es viel zu wenig Schulen in Haiti. Und an fast allen Schulen wurde Schulgeld erhoben – zu viel für die meisten haitianischen Eltern.
500 Schüler besuchen den Unterricht
Die SOS-Kinderdörfer setzen in dem geschundenen Land auf die Zukunft: Kinder. Pünktlich zum Schulbeginn wurde auf dem Gelände des SOS-Kinderdorfs in Santo, einem Vorort von Port-au-Prince, die neue Hermann-Gmeiner-Schule fertiggestellt. Sie wurde mit Unterstützung des deutschen Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gebaut und bietet rund 500 Schülern Platz zum Lernen.
Die alte Schule platzt seit dem Erdbeben aus allen Nähten, obwohl binnen kürzester Zeit acht Klassenräume angebaut wurden. Aber der Andrang aus der Umgebung ist zu groß: Der Unterricht muss in zwei Schichten abgehalten werden. In den Klassenzimmern herrscht drangvolle Enge.
Aufbau in Haiti: SOS errichtet vier weitere Schulen
Künftig werden in der alten und der neuen Schule insgesamt 1500 Schüler aus dem SOS-Kinderdorf und der Umgebung unterrichtet. Die Freude über die schöne neue Schule ist bei Schülern wie Lehrern groß. Endlich wird die beengte Situation ein wenig entspannt. Und natürlich sind die Räumlichkeiten erdbebensicher.
Vier weitere Schulen bauen die SOS-Kinderdörfer derzeit in Haiti. Denn nur Bildung wird die kommende Generation vor Armut und Elend schützen.