Die Hilfsmaßnahmen für Kinder und Familien an, die durch die Explosion in Beirut in schwere Not geraten sind, laufen an. Die Versorgung und Betreuung von Kindern ohne elterliche Fürsorge beziehungsweise von Kindern, die von ihren Eltern getrennt wurden, steht an erster Stelle.
Gerade Familien, die ihr Zuhause verloren haben und zusätzlich bereits zuvor von der schweren Wirtschaftskrise und den Auswirkungen der Corona-Krise schwer getroffen wurden, brauchen dringend Hilfe und Unterstützung. "Wir werden Lebensmittel- und Hygiene-Pakete sowie Finanzhilfen für die lebensnotwendigsten Dinge zur Verfügung stellen", sagt Boris Breyer, stellvertretender Pressesprecher der Hilfsorganisation in München. "Um diesen Familien helfen zu können, rufen wir in Deutschland zu Spenden auf."
Familien im Libanon: Leben am Abgrund
Zeichnung eines 10-jährigen Mädchens aus dem Libanon zur aktuellen Situation in Beirut.
Bereits vor der Corona-Krise und der Explosion in der Hauptstadt lebten Familien und Kinder im Libanon am Abgrund: Die Wirtschaft vor dem Kollaps, die medizinische Versorgung und die Nahrungsmittelsicherheit schlecht, viele von Armut und Hunger bedroht und zusätzlich Millionen von Flüchtlingen im Land. Die SOS-Kinderdörfer sind seit Jahrzehnten im Libanon aktiv. Die gute Vernetzung der heimischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit der Bevölkerung und den lokalen Behörden ist Basis dafür, nun sehr rasch und umfassend helfen zu können. Nach der ganz akuten Hilfe für die lebensnotwendigsten Bereiche wird sich die Arbeit der SOS-Kinderdörfer auch auf die Schulbildung konzentrieren. "Kindern, denen nun der Zugang zu Bildung fehlt, werden wir Räume schaffen, um Lern- und Freizeitaktivtäten nachgehen zu können", sagt Breyer.