Kourosh lächelt in die Kamera, er steht vor einer Wand mit bunten Lernmaterialien.

"Durch die Schule habe ich wieder mehr Normalität in meinem Leben"

Mathegenie im Flüchtlingscamp: Iranischer Jugendlicher brilliert auf Lesbos

Der 17-jährige Kourosh aus Iran schafft etwas, das erst wenigen Flüchtlingskindern gelungen ist. Die SOS-Kinderdörfer unterstützen ihn auf seinem Weg. Hier erzählt er selbst seine Geschichte.

Das Elend der Geflüchteten auf Lesbos

Nach dem Brand in Moria: Eine Mutter mit ihrem Baby ist obdachlos. Foto: Alea Horst
Nach dem Brand in Moria: Eine Mutter mit ihrem Baby ist obdachlos. Foto: Alea Horst

Anfang September 2020 brannte das berüchtigte Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos ab. Die Menschen dort lebten dort unter unwürdigsten Zuständen, in Zelten, es gab oft kein fließendes Wasser. Ursprünglich war das Lager für 2800 Menschen ausgelegt – am Ende war es mit fast 13.000 Menschen heillos überfüllt.

Durch den Brand wurden Tausende obdachlos. In einem in aller Eile errichteten Zeltcamp sind die Zustände nun ebenfalls dramatisch: Es gibt kaum Sanitäranlagen, der Strom fällt aus, erste Herbststürme setzten Teile des Lagers unter Wasser. "Das neue Camp ist direkt am Meer, es gibt nur Zelte. Ich weiß nicht, wie das jetzt im Herbst und Winter werden soll, wenn es kalt und stürmisch ist", sagt Irene Spireli, Koordinatorin der SOS-Kinderdörfer auf Lesbos.

In unmittelbarer Nähe dieses Zeltcamps gibt es auf Lesbos noch ein zweites Lager Kara Tepe, wo Familien und viele alleinerziehende Mütter in Containern untergebracht sind. Hier sind die SOS-Kinderdörfer seit Jahren aktiv, um Flüchtlingskinder und ihre Familien zu unterstützen – durch Bildungsangebote und psychosoziale Betreuung.

Unsere Hilfe ist jetzt wichtiger denn je, berichtet Irene Spireli. “Seit dem Brand in Moria sind wir im Ausnahmezustand. Auch wenn die Menschen hier in Kara Tepe während des Feuers relativ sicher waren, hatten Kinder und Eltern Angst, auch um Verwandte und Freunde, die vor dem Feuer in Moria fliehen mussten, tagelang auf der Straße lebten und jetzt im neuen Zeltcamp sind. Die Menschen sind zermürbt und verzweifelt, viele haben sich aufgegeben. Die Kinder bekommen all das mit, die Angst, das Leid.”

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