Im Clearing-house am Stadtrand von Salzburg wohnen 30 Jugendliche – die Jüngsten sind gerade 14 – geflohen vor Krieg, Gewalt und aus nackter Angst. Hier bekommen sie Sicherheit, Schutz und einen familiären Rahmen. Abdulkadir und seine Mitbewohner sind der Beweis, dass die Integration so gelingen kann.
Jeden Morgen das gleiche Bild: Deutschunterricht in einem der beiden Klassenzimmer. Maximal 12 Schüler, die meisten aus Syrien, Afghanistan, Somalia und dem Irak. Wie zum Beispiel Abdulkadir: "Ich ging weg aus Somalia, da war ich 12 Jahre alt." Nach seiner Odyssee über verschiedene Ländergrenzen verlor er seinen einzigen Freund, als die beiden Schulden bei einem Schlepper abarbeiteten: Sie gingen im Winter auf den Gleisen, um den Weg zu finden und hatten den Zug nicht gehört.
Fast jeder kann hier so eine Geschichte erzählen. Aber hier hört man ihnen wenigstens zu, kümmert sich um sie und sie haben so etwas wie ein zu Hause. Neben dem Fokus auf den Schulabschluss und die Aufnahme einer Ausbildung legen die Mitarbeiter großen Wert auf eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung. Abdulkadir etwa ist begeisterter Fußballer und trainiert zweimal die Woche in einem Salzburger Verein.
22 Mitarbeiter und Pädagogen kümmern sich um die insgesamt 50 Jugendlichen im Clearing House und den externen Wohngemeinschaften. Die geflüchteten Jugendlichen werden so lange betreut, bis sie selbstständig auf eigenen Beinen stehen. Bis dahin ist es oft ein langer Weg – ein Weg, der jede Mühe wert ist. Im Juni 2016 feiert das Clearing-house 15-jähriges Bestehen. Seit Gründung im Jahr 2001 wurden hier 800 Jugendliche begleitet.
Interview mit Clearing-House-Leiter
Anlässlich des Weltflüchtlingstages am 20. Juni erklärt Clearing-House-Leiter Wolfgang Arming, wie eine gelungene und zügige Integration funktionieren kann: