Öl ist die Haupteinnahmequelle
Die Republik Ecuador liegt in Südamerika an der Grenze zu Peru und Kolumbien. Die Gesamtbevölkerung umfasst ca. 15,9 Millionen Einwohner, von denen rund 1,7 Millionen in der Hauptstadt Quito leben, die nach Guayaquil die zweitgrößte Stadt des Landes ist. Ecuador zeichnet sich durch großes kulturelles und geschichtliches Erbe aus.
In der Vergangenheit litt Ecuador unter sozialer und wirtschaftlicher Instabilität, die sich aber im letzten Jahrzehnt etwas gefestigt hat. Gegenwärtig ist die Wirtschaft vom Öl, der Landwirtschaft und dem Geld, das im Ausland arbeitende Menschen nach Ecuador senden, abhängig.
Im April 2016 traf ein Erdbeben der Stärke 7,8 auf der Richterskala die Küstengebiete des Landes. Mehr als 600 Menschen starben, rund 16,000 Menschen wurden verletzt.
Ungleiche Verteilung des Wohlstands
Im Laufe der letzten Jahre haben verschiedene Programme zur Armutsbekämpfung deutliche Wirkung gezeigt. Während 2006, 38 % der Bevölkerung in Armut lebten, ist die Zahl im Jahr 2014 auf 23 % gesunken. Trotzdem herrscht noch ein hohes Maß an Ungleichheit zwischen Arm und Reich.
Die Armutsraten sind in den ländlichen Gebieten höher, wo rund 39 % der Bevölkerung in Armut leben. Viele Menschen, die ihren Lebensunterhalt nicht verdienen können, ziehen auf der Suche nach einem besseren Leben in die Städte oder ins Ausland.
Die gesundheitliche Situation hat sich in den letzten Jahren verbessert. Die Kinder- und Müttersterblichkeitsrate ist beispielsweise gesunken. Aber es muss noch mehr getan werden. Einige Krankheiten und Todesfälle in den ländlichen Gebieten wären vermeidbar, wenn medizinische Dienstleistungen leichter verfügbar wären. Der Mangel an sauberem Trinkwasser und ordnungsgemäßer Abwasserentsorgung hat Auswirkungen auf die Gesundheit der Familien. Rund 24 % der Menschen in den ländlichen Gebieten haben keinen Zugang zu verbessertem Trinkwasser und 19 % haben keine angemessenen Sanitäranlagen. Rund 22 % der Kinder leiden an Unterernährung, wobei die Zahl in den ländlichen und indigenen Gemeinden deutlich höher ist.
Kinder brauchen Schutz
In Ecuador leben rund 5,6 Millionen Kinder. Nur ein Fünftel der Kinder lebt in Familien, wo es nicht zu Vernachlässigung und Missbrauch kommt. Rund 8 % der Kinder müssen arbeiten, in ländlichen Gebieten meist auf Bauernhöfen und in den Städten in familieneigenen Geschäften.
Die meisten Kinder beenden die Grundschule, aber rund 20 % der Mädchen besuchen keine Sekundarschule.
Die Anzahl der Teenagerschwangerschaften ist hoch. Ein Fünftel der Mädchen zwischen 15 und 19 Jahren wird Mutter. Die meisten brechen die Schule ab und haben es dann schwer, ihr Kind großzuziehen.
Für Jugendliche ist es schwer, unabhängig zu werden. Ein Fünftel der jungen Menschen unter 24 Jahren hat keine Arbeit.
SOS-Kinderdorf in Ecuador
Familienstärkung: Wir arbeiten mit lokalen Organisation und der Gemeinschaft, um gefährdete Familien zu unterstützen, damit Kinder in ihren eigenen Familien aufwachsen können. Wir stellen sicher, dass Kinder Zugang zu Nahrung und medizinischer Betreuung haben und bieten Tagesbetreuung für kleine Kinder.
Betreuung in SOS-Kinderdorf-Familien: Wenn Kinder trotz aller Unterstützung nicht bei ihren eigenen Familien bleiben können, finden sie in einem der sechs SOS-Kinderdörfer ein liebevolles Zuhause. Einige der SOS-Familien leben in Häusern, die in den Gemeinden integriert sind.
Unterstützung für junge Menschen: Wir bieten jungen Menschen Unterstützung, Bildung und Schulung, bis sie ein selbständiges Leben führen können.
Nothilfeprogramm nach dem Erdbeben im April 2016:
- Soforthilfe: Wir arbeiten mit der Regierung und anderen Stellen, um für die betroffenen Familien Nothilfe zu leisten. Wir stellen Nahrungsmittel, Zugang zu sanitären Einrichtungen, sauberem Trinkwasser, Notunterkünften und Non-Food-Artikeln bereit.
- Schutz von Kindern: Frühen Schätzungen zufolge waren 150.000 Kinder vom Erdbeben betroffen. Wir bieten sofortige Betreuung für Kinder, die von ihren Familien getrennt wurden und versuchen, sie mit ihren Familien wieder zu vereinen. Wir schaffen auch „Nothilfe-Kitas“, die ein Gefühl der Normalität und Kontinuität wiederherstellen sollen. Kinder erhalten hier Essen und medizinische Betreuung, und haben auch einen Platz zum Spielen und Lernen.