Nahezu die Hälfte der Bevölkerung lebt in Armut
In der Republik Mexiko leben 127 Millionen Menschen. Die Hauptstadt Mexiko City hat rund 9 Millionen Einwohner und ist eine der größten Städte der Welt.
Gegenwärtig ist Mexiko ein Land extremer Gegensätze von Armut und Wohlstand. Obwohl Mexiko eine der größten Volkswirtschaften in der Region ist, leben rund 46 Prozent der Bevölkerung in Armut.
In der Vergangenheit lebten die meisten armen Menschen in ländlichen und entlegenen Gebieten. Allerdings zogen immer mehr Menschen auf der Suche nach einem besseren Leben in die Städte. Derzeit leben 80 Prozent der Mexikaner in Städten. Leider bieten diese nicht immer neue Möglichkeiten, sodass heutzutage rund 70 Prozent der armen Menschen in urbanen Gebieten leben.
Regionale Unterschiede im Wohlstandsniveau und große Ungleichheiten bei der Einkommensverteilung sind nach wie vor sehr deutlich ausgeprägt: der Lebensstandard in den nördliche Staaten wie Nuevo León ist viel höher als in den südlichen Staaten wie Oaxaca und Chiapas, die von extremer Armut geprägt sind.
Gewalt auf dem Vormarsch
Aufgrund der zunehmenden Gewalt hat sich die Sicherheitslage in Mexiko in den letzten Jahren verschlechtert. Im Jahr 2017 gab es mehr Morde als jemals in den vergangenen 20 Jahren. In einigen Gebieten gibt es keine Sicherheit insbesondere in den armen und ländlichen Gebieten.
Auch die häusliche Gewalt stellt in Mexiko ein anhaltendes Problem dar: jedes siebte Kind erlebt Einschüchterungen und körperliche oder sexuelle Misshandlungen. Die körperliche Bestrafung durch andere Familienmitglieder hat dramatische Auswirkungen auf die Entwicklung des Kindes.
Im Jahr 2014 wurde ein neues Gesetz zum Schutz der Kinder und Jugendlichen verabschiedet. Dennoch bedarf es weiterer Sensibilisierungsmaßnahmen in Bezug auf die Rechte der Kinder. Die Gewalt Frauen gegenüber ist ebenso hoch, rund 66 Prozent sind zu Hause, in der Schule, am Arbeitsplatz oder in der Öffentlichkeit sexueller, körperlicher und emotionaler Gewalt ausgesetzt.
Kinder brauchen Schutz
Die Schulpflicht besteht bis zum 14. Lebensjahr. Obwohl die Mehrheit der Kinder in den Schulen angemeldet ist, besuchen sie viele nicht. Eine kürzlich von der UNESCO durchgeführte Studie hat gezeigt, dass rund 651.000 Kinder zwischen sieben und vierzehn Jahren die Schule abgebrochen haben. Am meisten betroffen sind Kinder aus armen Familien, jene aus den ländlichen Gebieten, Kinder zugewanderter Landarbeiter und Kinder, die aus indigenen Familien stammen.
Die Anzahl der Kinder, die arbeiten müssen, ist ebenso hoch. Eine im Jahr 2017 durchgeführte Studie hat gezeigt, dass rund 3,6 Millionen Kinder und Jugendliche unter 17 Jahren arbeiten, oft unter schwierigen und gefährlichen Bedingungen. Die meisten dieser Kinder werden für ihre Arbeit nicht bezahlt, da sie zum Lebensunterhalt der Familien beitragen.
Auch die hohe Kindersterblichkeitsrate gibt Anlass zur Sorge. Die Anzahl der Kinder, die vor Erreichen des ersten Lebensjahres sterben, ist insbesondere in der indigenen Bevölkerung sehr hoch, da sie schwer Zugang zu medizinischer Versorgung haben.
SOS-Kinderdorf in Mexiko
SOS-Kinderdorf unterstützt seit 1971 benachteiligte Kinder und Familien in Mexiko.
Familien stärken: Wir arbeiten mit lokalen Partnern und der Gemeinde, damit Familien zusammenbleiben können. Wir stellen sicher, dass gefährdete Familien Zugang zu Grundversorgung und Dienstleistungen wie medizinischer Versorgung und Bildung haben.
Betreuung in Familien: Wenn Kinder trotz aller Unterstützung nicht bei ihren Eltern verbleiben können, finden sie in den SOS-Kinderdorf-Familien ein neues Zuhause. Kinder wachsen mit ihren Geschwistern in einem sicheren Umfeld auf.
Wenn immer es möglich ist, arbeiten wir eng mit den Herkunftsfamilien zusammen, damit die Kinder wieder bei ihnen leben können. Wir unterstützen sie bei ihrer Rückkehr in die Herkunftsfamilien.
Unterstützung für junge Menschen: Wir unterstützen junge Menschen, bis sie ein selbständiges Leben führen können. Wir beraten sie und verschaffen ihnen Zugang zu Fort- und Weiterbildung.
Nothilfeprogramm: Im September 2017 wurde Zentral- und Südmexiko von zwei Erdbeben erschüttert. Mehr als 360 Menschen starben in Puebla, Morales und Mexiko-City und viele Familien waren von den schweren Schäden betroffen. SOS-Kinderdorf leistete sofortige Hilfe. Seitdem haben wir eine Reihe von Maßnahmen durchgeführt, unter anderem Häuser wieder aufgebaut, emotionale und psychologische Unterstützung zur Verfügung gestellt und Workshops über Kinderrechte durchgeführt.
Anwaltschaft: Wir arbeiten eng mit anderen Betreuungsorganisationen und den öffentlichen Behörden zusammen, um das Bewusstsein für Kinderrechte zu verstärken.
Website von SOS-Kinderdorf Mexiko
(verfügbar auf Spanisch)