Das Jahr 2024 stand im Zeichen großer Herausforderungen: Krisen, Kriege und Katastrophen prägen weiterhin das Leben von Millionen Kindern, Jugendlichen und Familien. Die Folgen der Klimakrise und menschengemachter Konflikte sind überall spürbar. Die SOS-Kinderdörfer setzten sich weiterhin dafür ein, Leben zu retten und Menschen in Not zu helfen. Doch es gab auch positive Entwicklungen, die Hoffnung schenken und Mut machen.
Minderjährige Venezolaner flüchten alleine durch den Dschungel
Die Flüchtlingskrise von Menschen aus Venezuela spitzte sich weiter zu. Angesichts der großen Not bauten die SOS-Kinderdörfer in Kolumbien ihre Hilfsleistungen für geflüchtete Kinder und Familien aus Venezuela weiter aus: In besonders gefährlichen Regionen wurden vier Kinderschutzzonen errichtet sowie Zentren der Kinderbetreuung, Bildungsangebote und psychologische Hilfe.
Jahrestag des Ukraine-Krieges: Kinder sind die größten Opfer
Kinder ohne elterliche Fürsorge sind in Konflikten besonders gefährdet – von Gewalt, Vernachlässigung und Menschenhandel. Zum Jahrestag des Angriffskriegs auf die Ukraine im Februar 2024 ziehen wir eine erschütternde Bilanz. Serhii Lukashov, Leiter der SOS-Kinderdörfer in der Ukraine, betont: „Wir setzen uns dafür ein, Familien zusammenzuhalten, unter anderem durch psychische, pädagogische und wirtschaftliche Hilfe. Kinder, die ihre Familie verloren haben, versuchen wir, in Pflegefamilien unterzubringen.
Evakuierung geglückt: Kinder aus Rafah in Sicherheit
Insgesamt 68 Kinder sowie elf Erwachsene und Angehörige können im März aus dem SOS-Kinderdorf Rafah in Gaza evakuiert werden. In Zusammenarbeit mit allen zuständigen Behörden bringen die SOS-Kinderdörfer die Kinder und Erwachsenen sicher nach Bethlehem im Westjordanland. Erfahren Sie, wie es den Kindern kurz nach der Evakuierung ging und wie sie sich inzwischen in ihrem neuen Zuhause eingelebt haben.
Unterstützung für junge Terror-Opfer in Israel
Die SOS-Kinderdörfer in Israel helfen Betroffenen, Traumata aufzuarbeiten und bieten jungen Menschen Weiterbildungen: Sie lernen Krisenbewältigung, psychologische Erste Hilfe und Grundlagen zu Trauma und Heilpädagogik. Erfahren Sie mehr.
SOS-Kinderdorf Rafah inmitten von Gefechten evakuiert
Aufgrund höchster Lebensgefahr für 33 Kinder sowie Betreuende und Familien wird im Mai das SOS-Kinderdorf Rafah in Gaza vollständig evakuiert. Die Bombeneinschläge sind bis auf 200 Meter an das SOS-Kinderdorf herangekommen. Alle verbliebenen Kinder des SOS-Kinderdorfs werden an einen neuen Aufenthaltsort in Zentral-Gaza in Sicherheit gebracht.
Evakuierung des SOS-Kinderdorfes Ksarnaba im Libanon
Die zunehmende Eskalation des Nahost-Krieges hat auch massive Auswirkungen auf die Arbeit der SOS-Kinderdörfer im Libanon. Das SOS-Kinderdorf Ksarnaba in der Bekaa Ebene wird im August aufgrund akuter Gefahr evakuiert. Alle 36 Kinder sowie die Betreuenden und Mitarbeitenden werden sicher in das SOS-Kinderdorf in Kfarhay im Nordwesten des Landes untergebracht.
Schwere Überschwemmungen in Nigeria
Schwere Regenfälle und die Überlastung eines Staudamms haben zu verheerenden Überschwemmungen in Nigeria geführt. Tausende Kinder und Familien in Maiduguri, der Hauptstadt des Bundesstaates Borno, sind über Nacht obdachlos geworden. Die SOS-Kinderdörfer starten unverzüglich Nothilfemaßnahmen.
Wiederaufnahme der Nothilfe in Syrien
Nach dem Ende der Assad-Diktatur haben die SOS-Kinderdörfer im Dezember ihre Nothilfe-Maßnahmen in Syrien wieder aufgenommen. Nach fast 14 Jahren Bürgerkrieg ist die humanitäre Lage im Land katastrophal. 85 Prozent aller Familien in Syrien leben in Armut, Millionen Kinder haben nicht genug zu essen und leiden an den psychischen Folgen des Krieges.
Lichtblicke für eine bessere Zukunft
Trotz aller Herausforderungen gibt es auch viele positive Entwicklungen. Durch Projekte wie „Eco Champions“ unterstützen die SOS-Kinderdörfer junge Menschen im globalen Süden dabei, ihre Umweltaktionen zu erweitern und ein Bewusstsein für Klimaschutz zu schaffen. Ein innovatives Pilotprojekt der SOS-Kinderdörfer in Äthiopien ermöglicht arbeitlosen jungen Menschen eine Ausbildung mit Zukuft: als E-Autotechniker:innen. Das Ausbildungsprojekt wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert. In Peru setzt sich die Initiative „Conectadasos“ entschieden für den Schutz von Kindern und Jugendlichen vor den Gefahren des Cybermobbings ein. Mit „Stomping for Peace“ fordern die SOS-Kinderdörfer für den Schutz von Kindern in bewaffneten Konflikten und die Einhaltung von Artikel 38 der UN-Kinderrechtskonvention. Die Initiative #JungUndLaut setzt ein Zeichen für mehr Jugendbeteiligung.
Die SOS-Kinderdörfer engagieren sich auch im Bereich Bildung, Flucht und Migration sowie Armut dafür, benachteiligten Kindern, Jugendlichen und Familien weltweit neue Perspektiven und Chancen zu eröffnen. Wie das funktioniert, zeigt beispielsweise die interaktive Geschichte der alleinerziehenden Mutter Jankey aus Gambia.
Seit 75 Jahren setzen sich die SOS-Kinderdörfer weltweit unermüdlich für den Schutz von Kindern in Not ein – dank der wertvollen Unterstützung unserer Spender:innen. Vielen herzlichen Dank für Ihr Engagement!