Von den gesundheitlichen Herausforderungen abgesehen, sind es die indirekten Auswirkungen, die ein sehr düsteres Szenario für den afrikanischen Kontinent zeichnen. Der Virus wird die afrikanische Wirtschaft infizieren.
Kommt das öffentliche Leben zum Stillstand, kommt auch der Handel zum Erliegen. Es wird zu enormen Versorgungsengpässen kommen, da viele der afrikanischen Länder von Importen abhängen. Zuerst trifft es den informellen Sektor, Tagelöhner, Händler, Dienstleister. Dann weitet sich die Not aus.
Aber es gibt in Afrika keine Rettungsschirme und kein soziales Netz, das diese Einkommensverluste abbremsen könnte. Als Folge wird sich die Armut in sehr kurzer Zeit verschärfen. Preise werden in astronomische Höhen steigen und Hunger ist bald die Folge.
Es trifft die Ärmsten der Armen zuerst und mit aller Härte. Danach die Mittelschicht. Die familiären Netze, als soziale Absicherungen, werden nicht mehr tragen. Zigtausende werden zusätzlich von humanitären Hilfen abhängig sein.
Geraten die Menschen in Panik aufgrund der Inflation, der steigenden Preise, den Versorgungsengpässen und der Ausbreitung des Virus, müssen wir wohl auch mit Aufständen und Fluchtwellen rechnen. An den indirekten Folgen der Covid-19-Pandemie drohen auf dem afrikanischen Kontinent noch sehr viel mehr Menschen zu sterben als an dem Corona-Virus selbst.